Die Nachfrage nach den Angeboten des Pfingstferienprogramms in Stuttgart-Degerloch ist drastisch zurückgegangen. Dennoch will die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold nicht aufgeben.

Degerloch - Die Zukunft des Kinderferienprogramms an Pfingsten in Degerloch ist mangels Anmeldungen in diesem Jahr ungewiss. Von 2001 an, als die Bezirksvorsteherin Brigitte Kunath-Scheffold den Freizeitspaß zusammen mit „Degerloch hilft“ kreierte, bis vor zwei, drei Jahren war das Programm ein Selbstläufer.

 

„Für die Sommerferien gab es in Stuttgart Angebote, aber für die Pfingstferien haben wir damals eine Lücke ausgefüllt, und die Kurse waren schnell ausgebucht“, erinnert sich die Bezirksvorsteherin. In 14 Tagen seien jahrelang bis zu 750 Kinder zu etwa 40 Angeboten gekommen: „Das war eine großartige Resonanz.“ Jetzt sei die Teilnehmerzahl drastisch zurückgegangen: „Der Kindernachmittag im Sitzungssaal des Rathauses war mit 100 Teilnehmern gut besucht, bei anderen Veranstaltungen kamen insgesamt etwa 200 Kinder und dann noch diejenigen, die zum Sport gekommen sind.“

Den Rückgang führt Brigitte Kunath-Scheffold auf verändertes Reiseverhalten zurück. „Die Familien fahren heute weniger in den Sommerferien in den großen Urlaub. Sie ziehen dafür die Pfingstferien vor, denn in dieser Zeit ist es im Mittelmeerraum nicht so heiß wie im Hochsommer. Deshalb fokussieren sich viele Reiseveranstalter auf die Pfingstferien. “

Betreuung für unter Dreijährige gibt es wegen der Haftung nicht

Das Interesse der Kinder an den Veranstaltungen, sagt Kunath-Scheffold, variiert von Jahr zu Jahr: „Mal ist die Feuerwehr ganz oben auf der Interessenliste, in diesem Jahr ist es aber Brezeln- und Hefezopfbacken beim Bäcker.“ Durchgängige Betreuung der Kinder acht Stunden am Tag gebe es beim Ferienprogramm nicht: „Es gibt schon mal einen längeren Ausflug, aber auch Angebote, die nur zwei Stunden lang oder einen halben Tag dauern.“ Viele Eltern suchten Betreuung für Kinder unter drei Jahren: „Das können wir aus Haftungsgründen aber nicht leisten.“

Ans Aufgeben denkt die Ortsvorsteherin nicht: „In dem Programm steckt mein Herzblut drin. Es täte mir um die Kinder leid, die kein Angebot finden. Wenn es nur 50 Kinder sind, die mitmachen, dann sollen sich sie und ihre Eltern freuen.“ Außerdem, sagt die Bezirksvorsteherin, sei das Ferienprogramm doch auch eine gute Gelegenheit für die Vereine und das örtliche Handwerk, darunter Bäcker, Glaser und Schreiner, sich zu präsentieren.