Wenn der VfB Stuttgart am Samstag (15.30 Uhr) auf Bayer 04 Leverkusen trifft, werden viele Fans bei ihrer Anreise zur Mercedes-Benz-Arena vom Streik der Lokführer behindert. Die SSB kann nicht viel tun. Und Leverkusen kommt mit dem Bus.

Stuttgart - Tausende Fans des VfB Stuttgart machen sich vor jedem Heimspiel in der Mercedes-Benz-Arena mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf den Weg nach Bad Cannstatt. Wenn an diesem Samstag (15.30 Uhr) aber das Duell mit Bayer 04 Leverkusen ansteht, werden sich viele Fans einen anderen Anreiseweg suchen müssen.

 

Weil die Lokführer von Samstagfrüh um 2 Uhr an streiken und mal wieder die Regionalzüge sowie die S-Bahnen betroffen sind, dürfte es am Samstagnachmittag an den Haltestellen Neckar Park und dem Cannstatter Bahnhof ungewöhnlich ruhig zugehen bei einem Heimspiel des VfB.

Twitter-Userin und VfB-Fan "Shivasam1893", die zu jedem VfB-Heimspiel mit der Bahn aus Köln nach Stuttgart kommt, sagte gegenüber unserer Online-Redaktion: "Es regt mich auf, dass die GDL nicht nur Einfluss auf meine Arbeit nimmt, wenn sie in der Woche streiken, sondern sich jetzt auch noch in meine Freizeitplanung einmischt. Und das alles nur wegen einem Gewerkschaftskleinkrieg. Mir ist schon klar, dass ein verpasstes Fussballspiel nicht so schlimm wiegt, wie beispielsweise der verpasste Urlaub, oder ähnliches. Trotzdem ist es sehr ärgerlich, dass ich den VfB jetzt nicht in der prekären Situation in der Cannstatter Kurve unterstützen kann..."

Wie ein Sprecher der Bahn unserer Onlineredaktion mitteilte, geht man davon aus, dass überhaupt keine Anreise mit Regionalzügen oder der S-Bahn möglich sein wird. "Wir können jetzt noch keinen Ersatzfahrplan erstellen, weil wir erst sehr spät wissen werden, in welchem Ausmaß gestreikt wird", sagte der Bahnsprecher.

Klar ist aber, dass die Fans aus dem Stuttgarter Umland, die nicht auf die Stadtbahnen und Busse in Stuttgart zurückgreifen können, eigentlich nur mit dem Auto oder dem Reisebus zum Spiel kommen können. Ein entsprechend erhöhtes Verkehrsaufkommen bei den zu erwartenden 45.000 Zuschauern ist deshalb unumgänglich.

Ausweichmöglichkeiten nur schwer zu realisieren, die Polizei warnt

Entsprechend versucht sich auch die Polizei auf ein mögliches Chaos vorzubereiten, auch wenn ein Sprecher bestätigt: "Es wird zu Problemen kommen. Wir können die Leute nur darauf hinweisen, die Autos außerhalb der Stadt zu parken und von dort mit der Stadtbahn zum Stadion zu fahren."

Die SSB (deren Stadion-Linie U11 ohnehin schon mit der maximalen Auslastung betrieben wird) kann derweil nur wenig tun, um dem Chaos entgegenzuwirken. "Die U11 können wir nicht noch weiter verstärken", sagte eine Sprecherin der SSB. Der Grund: Würden noch mehr Bahnen der U11 fahren, käme zu Staus im Innenstadtbereich.

Wegen des Streiks gelten die Eintrittskarten vier Stunden vor und vier Stunden nach dem Spiel als VVS-Ticket. Üblich sind sonst jeweils nur drei Stunden.

Problematisch könnte sich der Streik auch auf das Drittliga-Stadtderby zwischen dem VfB Stuttgart II und den Stuttgarter Kickers in Großaspach auswirken. Schließlich wird den Fans normalerweise geraten, nach Großaspach zunächst mit der S-Bahn bis Backnang zu fahren und von dort aus mit den Shuttlebussen zum Stadion.

So kommen Sie am Streiktag ans Ziel

Von Seiten der Stuttgarter Kickers wurde deshalb bereits am Freitagvormittag versucht, einige Reisebusse zu organisieren, um die Fans nach Großaspach zu bringen.

Dieselben Gedankenspiele haben übrigens auch die Verantwortlichen von Bayer Leverkusen. Zwar gibt es für das Auswärtsspiel in Stuttgart keinen extra Sonderzug oder eigene Bahn-Angebote, dennoch reisen erfahrungsgemäß viele Fans mit der Bahn zu Auswärtsspielen. "Wir wollen deshalb noch einige zusätzliche Reisebusse auftreiben", sagte ein Sprecher von Bayer Leverkusen unserer Online-Redaktion. Insgesamt werden etwa 1000 Leverkusen-Fans in Stuttgart erwartet.

Die Profis von Bayer Leverkusen werden am Freitag übrigens nicht mit der Bahn sondern mit dem Bus nach Stuttgart reisen. Das hatten die Verantwortlichen bereits am Donnerstag entschieden.

Bahn streicht alle Fußball-Sonderzüge

In ganz Deutschland müssen an diesem Wochenende Fußball-Fans wegen des angekündigten Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) mit erheblichen Problemen auf der Anreise zu den Bundesliga-Partien rechnen. Wie die Deutsche Bahn am Freitag der Nachrichtenagentur dpa mitteilte, sind alle Fußball-Sonderzüge gestrichen worden. In einer Mitteilung der Bahn hieß es dazu: „Die An- und Abreise der Fans zu den Stadien kann durch die DB nicht sichergestellt werden.“

Die Vereine geben über ihre Fan-Abteilungen Empfehlungen und Informationen zu alternativen Anreisemöglichkeiten. Borussia Dortmund etwa bietet auf seiner Homepage ein Forum für Mitfahrgelegenheiten zum Auswärtsspiel am Samstag beim 1. FC Köln an.

Wir halten Sie hier auf dem Laufenden, wenn SSB und VfB weitere Pläne für das Heimspiel am Samstag veröffentlichen.

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