Rammen oder Bohren – die Bauarbeiten für Stuttgart 21 am Feuerbacher Bahnhof gehen weiter. Auch in den Nachtstunden wird gearbeitet. Derzeit prüft die Bahn, ob dabei auch lärmintensive Rammarbeiten nötig sind.

Feuerbach - Die Bewohner in der Nähe des Bahnhofs Feuerbach müssen weiter mit Lärmbelästigungen durch die S-21-Bauarbeiten rechnen. In der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats berichtete DB-Bauabschnittsleiter Sebastian Glöckner über den Fortgang der Arbeiten. Aktuell werde als nächster Bauschritt das bestehende Fernbahngleis von Zuffenhausen zum Hauptbahnhof verlegt. Darüber hinaus werden für den Bau der neuen Personenunterführung im Bahnhof Feuerbach Hilfsbrücken in den Fernbahngleisbereichen eingebaut.

 

Glöckner hatte den Bezirksbeiräten in der Sitzung am 20. Oktober angekündigt, dass aufgrund dieser Arbeiten sowohl im November als auch im Dezember mit „lärmintensiven nächtlichen Rammarbeiten“ zu rechnen sei. „Wir werden dort Träger einrütteln und einrammen“, sagte Glöckner. Der Abschluss der Arbeiten sei in fünf Nächten im Januar vorgesehen. Eine Information der betroffenen Anwohner wegen der bevorstehenden nächtlichen Arbeiten habe es bisher nicht gegeben, sagt ein Anwohner der Wiener Straße. Bereits in der Vergangenheit seien Rammgeräte am Bahnhof Feuerbach zum Einsatz gekommen: „Das war wegen des nächtlichen Lärms schon sehr anstrengend“, sagt er.

Die Bahn prüft, ob Rammarbeiten nötig sind

Laut Bahnsprecher Reinhold Willing werde diesmal geprüft, ob und inwieweit die Rammarbeiten durch andere Bautechniken ersetzt werden können. Nach den aktuellen DB-Planungen soll zumindest bei der Herstellung der neuen Personenunterführung am Bahnhof Feuerbach auf die Ramme verzichtet werden. Die Arbeiten für die Fußgängerpassage sind in den Nächten vom 1. bis 9. Dezember vorgesehen. Dort kommen nach Angaben der Bahn lediglich Bohrgeräte zum Einsatz. Aufgrund der Bauarbeiten stehen zeitweilig nur zwei statt vier Streckengleise zwischen Stuttgart-Zuffenhausen und Stuttgart-Nord zur Verfügung. Am Samstag, 7. November, entfällt die S-Bahn-Linie S 60 Schwabstraße-Zuffenhausen-Böblingen im Abschnitt Schwabstraße-Zuffenhausen und zurück. Die Züge der Linie S 6 hingegen verkehren planmäßig im Halbstunden-Takt im Abschnitt zwischen Zuffenhausen und der Schwabstraße.

Aktuell meldet sich auch die SPD-Bezirksbeiratsfraktion zum Thema Bahnhof Feuerbach zu Wort und beantragt, eine Radwegeverbindung zwischen dem Bahnhofsvorplatz und der Borsig-/ Kruppstraße zu schaffen. „Derzeit besteht eine Radwegeverbindung nach Feuerbach-Ost durch die Bahnunterführung in Verlängerung der Kremser Straße Richtung Kruppstraße. Diese Verbindung fällt künftig weg“, begründet SPD-Bezirksbeiratssprecher Martin Härer den Antrag. Die derzeit im Bau befindliche neue, sechs Meter breite Bahnunterführung nördlich des Bahnhofes Feuerbach werde nach den neuen Planungen mit Treppenaufgängen und Aufzügen ausgestattet. Härer geht davon aus, dass diese Passage mit dem Fahrrad nur sehr eingeschränkt und kaum ohne Gefährdungen befahrbar sein werde: „Wir brauchen aber weiterhin eine tragfähige Radwegverbindung zwischen Feuerbach-West und Feuerbach-Ost.“