Die Organisatoren des Höflesmarktes stehen nicht mehr zur Verfügung. Die vier Vorstandsmitglieder der GHV-Fachgruppe „Die Aktiven“ haben nicht mehr für ihre Posten kandidiert. Nachfolger gibt es derzeit nicht.

Stuttgart-Feuerbach - Nun ist es amtlich: Der Höflesmarkt fällt in diesem Jahr definitiv aus. Und nicht nur das: Auch alle anderen Veranstaltungen und Aktionen, die von der Fachgruppe „Handel und Dienstleistung – Die Aktiven“ im Gewerbe- und Handelsverein organisiert werden, stehen nun erst einmal zur Disposition, wie zum Beispiel die diesjährige Stiefelaktion rund um den Feuerbacher Weihnachtsmarkt oder die Lange Einkaufsnacht im April 2017.

 

Der Grund: Es hat sich bislang noch niemand gefunden, der diese Veranstaltungen künftig organisieren möchte. In den vergangenen sechs Jahren haben das die vier Vorstandsmitglieder der Fachgruppe „Die Aktiven“ übernommen. Doch Ursula Braun, Sonja Traub, Matthias Ranke und Günther Röder stehen dafür nicht mehr zur Verfügung. Schon vor zwei Jahren hatten sie angekündigt, bei der Hauptversammlung 2016 nicht mehr für einen Posten im Vorstand der Fachgruppe zu kandidieren. Vor wenigen Tagen haben sie ihrer Ankündigung nun auch Taten folgen lassen. Nachfolger? Fehlanzeige!

„Leider war es nicht anders zu erwarten. Dass noch jemand bei der Hauptversammlung auftaucht und ein Amt übernehmen möchte, wäre ein Wunder gewesen“, sagt Ranke. Schon Monate im Vorfeld habe man sich intensiv um Nachfolger bemüht, erklärt Ursula Braun. Aber der Erfolg sei leider ausgeblieben. Unter den rund 40 Mitgliedsbetrieben sei niemand zu finden gewesen, der Verantwortung übernehmen wollte. „So ist es jetzt nun einmal. Es ist schade, aber nicht zu ändern“, sagt Ursula Braun. Ranke scheidet mit einem lachenden und weinenden Auge aus dem Vorstand aus: „Es hat in diesem Team sehr viel Spaß und Freude gemacht. Wir gehen nicht im Groll, aber die Zeit war nun einfach reif.“

Der GHV holt sich vielleicht professionelle Hilfe

Wie es nun mit der Fachgruppe weitergeht, weiß niemand so genau – auch nicht der Vorsitzende des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) Jochen Heidenwag: „Es wäre ein Armutszeugnis für den gesamten GHV, wenn wir die Fachgruppe auflösen müssten. Das wäre der Super-Gau. Aber den sehe ich momentan noch nicht.“ Er habe vollstes Verständnis, wenn jemand sage, dass eher ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass er sich in den Vorstand wählen lasse. Allerdings störe ihn die derzeitige Sprachlosigkeit vieler Fachgruppen-Mitglieder. „Wenn man ihnen eine E-Mail schreibt, geht man eigentlich davon aus, dass sicherlich 30 Leute antworten werden. Doch das tun sie nicht. Das ist schon etwas nervig.“

Trotz einer Fachgruppe ohne Vorstand läuten die Alarmglocken bei Jochen Heidenwag derzeit noch nicht so kräftig. Die Lange Einkaufsnacht am 9. April hat die alte Vorstandsriege noch organisiert. Und die Stiefelaktion im Advent werde man schon irgendwie hinbekommen, sagt Heidenwag. Allerdings sei der Höflesmarkt dieses Jahr nicht durchführbar. „Das muss aber ein einmaliger Ausfall bleiben. Spätestens im Herbst dieses Jahres brauchen wir eine Lösung.“

Wie die aussehen werde, weiß der GHV-Vorsitzende aber noch nicht. „Ich glaube nicht, dass die Bereitschaft aus der Fachgruppe im Herbst größer sein wird, als sie es heute ist.“ Es gebe zwar Mitglieder, die sich engagieren wollen, damit diese wichtigen Veranstaltungen und Publikumsmagneten nicht ausfallen müssen, aber diese Leute würden sich nicht in der Rolle des Hauptorganisators sehen. „Wenn es nicht anders möglich ist, müssen wir uns eben professionelle Hilfe in Form einer Eventagentur einkaufen oder jemanden auf der Geschäftsstelle des GHV beschäftigen, der diese Aufgaben übernimmt. Aber jede dieser Lösungen kostet natürlich Geld“, sagt Jochen Heidenwag.