Die Gieag Immobilien AG plant an der Maybachstraße zwei neue Büro- und Wohngebäude. Noch sind allerdings nicht alle Grundstückskäufe abgeschlossen.

Stuttgart-Feuerbach/S-Nord - Auf den Flächen rund um das Theaterhaus am Pragsattel herrscht Bewegung. Am vergangenen Freitag hat nun auch die Gieag Immobilien AG mit Sitz in München auf ihrer Internetseite vermeldet, dass sie an der Maybachstraße 50 Millionen Euro investieren möchte. Auf einer Grundstücksfläche von rund 5800 Quadratmetern sollen Büros und Wohnungen entstehen. Wie viele genau, kann Christoph Klotz, Vorstand der Gieag, noch nicht exakt sagen. Es soll sich aber um zwei separate Gebäude handeln, mit einer Gesamt-Bruttogeschossfläche von 17 000 Quadratmeter.

 

Gebaut werden sollen die beiden Immobilien vor allem auf der rund 3800 Quadratmeter großen Fläche, auf der die private Hochschule Akad bis Ende Juni beheimatet war. Das Grundstück gehört bereits der Gieag. Um das Projekt „Maybachstraße“ zu verwirklichen, benötigt das Unternehmen allerdings noch weitere Flächen – unter anderem von der HKPE Hofkammer Projektentwicklung GmbH. „Wir haben dort etwa 800 Quadratmeter, die wir derzeit als Parkplatz nutzen. Wir sind uns mit der Gieag aber bereits grundsätzlich einig. Der Verkauf muss nur noch notariell beglaubigt werden“, sagt Hofkammer-Geschäftsführer Achim Geisbauer.

Im Frühjahr 2017 sollen die Bauarbeiten beginnen

Der Hauptteil der noch fehlenden rund 2000 Quadratmeter gehört aber der Stadt Stuttgart, sagt Christoph Klotz. „Ja, wir stehen noch mit der Gieag in Verhandlungen“, bestätigt der Leiter des Amtes für Liegenschaften und Wohnen, Thomas Zügel. Klotz ist aber guter Dinge, dass der Ankauf bald realisiert werden kann. Davon geht auch Detlef Kron aus. Der Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung sieht die gesamte Entwicklung an der City Prag mit ihren etwa 24 000 Quadratmeter auf einem guten Weg – „endlich. Das ist ja eine schier endlose Geschichte. Aber mittlerweile sind fast alle Flächen so geordnet, dass sie bebaut werden können“, betont Kron. Die Erweiterung des Theaterhauses und das Skyline-Hochhaus der Bülow AG seien beschlossen, beziehungsweise schon im Bau. Was dann noch als letztes Grundstück bebaut werden müsse, sei die Fläche, die derzeit interimsweise vom Friedrichsbau-Varieté genutzt werde.

Denn auch bei dem Projekt „Wohnen im Theaterviertel“ der Formart GmbH und Co. KG geht es voran. Das Unternehmen plant, auf dem ehemaligen Grundstück des Teppichhändlers Sabet an der Siemensstraße etwa 270 Mietwohnungen bauen zu lassen. Losgehen soll es im Frühjahr 2017. „Demnach ist mit der Fertigstellung Ende 2019/Anfang 2020 zu rechnen“, sagt Bianca Reinhardt Weith, Formart-Niederlassungsleiterin Baden-Württemberg. „Der Bauantrag ist vorbereitet und wird zeitnah eingereicht. In Kooperation mit den zuständigen Ämtern wurden bezüglich des Lärmschutzes Zwischenlösungen erarbeitet.“ Später solle der Erweiterungsbau des Theaterhauses als Lärmschutz dienen, denn die neuen Mieter sollen auf keinen Fall vom Betrieb des Theaterhauses gestört werden. „Wir sind ein 24-Stunden-Betrieb. Das zeichnet das Haus aus“, sagte der Theaterhaus-Chef Werner Schretzmeier schon vor Monaten im Feuerbacher Bezirksbeirat. Auch nachts gebe es Anlieferverkehr und würden Lastwagen beladen. Zur selben Zeit wie Formart möchte übrigens auch die Gieag Immobilien AG ihr neues Projekt beginnen. Wenn alles nach Plan läuft, sollen die Bauarbeiten an der Maybachstraße ebenfalls im Frühjahr 2017 starten. Das Unternehmen rechnet mit einer Bauzeit von zwei Jahren. Die Zwei-, Drei- und Vierzimmer-Wohnungen sollen zum Kauf angeboten werden. „Es handelt sich um sogenannte Townhouses über zwei Geschosse und einem privaten Gartenanteil“, sagt Christoph Klotz.

Zuletzt hat die Gieag Immobilien AG in Stuttgart das Projekt Oasis II realisiert. Für 50 Millionen Euro hat sie an der Heilbronner Straße ein achtstöckiges Bürogebäude bauen lassen, mit rund 17 000 Quadratmetern vermietbarer Fläche.