Die Verträge zwischen der Stadt Stuttgart und der Siedlergemeinschaft in Stuttgart-Hoffeld sowie anderen Kleinsiedlungen werden bis 2065 verlängert. Für die Siedler ist das eine gute Nachricht. Warum, erklären sie hier.

Hoffeld - Uli Demeter ist zufrieden. „Das ist auf jeden Fall eine gute Nachricht für die Siedlergemeinschaft“, sagt der Erste Vorsitzende. Demeter freut sich über die Entscheidung der Stadträte, das Erbaurecht in den Kleinsiedlungen Hoffeld, Neuwirtshaus, Steinhaldenfeld und Wolfbuch nicht im Jahr 2040 auslaufen zu lassen, sondern erst 2065.

 

Die Erbaurechte wurden in den Jahren 1935 bis 1937 begründet. Der Gemeinderat entschloss eine erste Verlängerung bis 2040 in der Zeit von 1979 bis 1981 unter Anpassung der Erbauzinsen. Die Stadträte boten den Siedlern im Zeitraum von 2008 bis 2012 die nun realisierte erneute Verlängerung an. Uli Demeter betont, dass inzwischen ohnehin die meisten Siedler ihre Grundstücke erworben hätten. Er schätzt, dass 15 bis 20 Prozent der Siedler noch in Erbpachtverträgen stehen.

In ganz Stuttgart gibt es nach Angaben der Stadt derzeit 160 Kleinsiedlerstellen in Erbaurecht mit einer Laufzeit bis 2040. Für die Betroffenen, die sich etwa für Renovierungen Geld von Banken leihen wollen, sei die erneute Verlängerung eine große Hilfe, sagt Demeter. „Die bekommen keine Kredite, wenn die Verträge nicht langfristig sind“, sagt der Erste Vorsitzende der Siedlergemeinschaft. Da gebe es nun Planungssicherheit, sagt er.

Betroffene können sich leichter Geld leihen

Der Gemeinderat behält auch die seit 2013 bestehenden Konditionen für einen Grundstückserwerb bei, passt allerdings die Preise an. Der SPD-Stadtrat Hans Pfeifer bezeichnet die neuen Preise als moderat. So sieht das auch Uli Demeter. „Die Grundstücke können immer noch günstig gekauft werden“, sagt er. Auch in den Fällen, in denen die Stadt an Siedler vermietet, soll weiterhin die Möglichkeit eines Verkaufs zu einem günstigen Preis bestehen. Demeter findet es gut, dass den Käufern von Grundstücken weiterhin für 15 Jahre eine Eigennutzung vorgeschrieben ist. „Das macht Hoffeld für Spekulanten unattraktiv“, meint er.