Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn spricht bei der Anti-Pegida-Demonstration am 5. Januar. Bei der Demo auf dem Schlossplatz werden mindestens 1000 Demonstranten erwartet.

Stuttgart - Der Widerstand gegen die islamfeindliche Bewegung Pegida in Stuttgart wächst. Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) will am Montag bei der Anti-Pegida-Demo auf dem Schlossplatz sprechen, wie ein Sprecher der Stadt am Freitag sagte. Rund 40 Organisationen unterstützen die Demo, wie die Veranstalter mitteilen - der Grünen-Landesverband gehört ebenso dazu wie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW).

 

Unter dem Motto „Flüchtlinge sind willkommen! Gegen Pegida, Rassismus und Hetze“ hat der Verein die „AnStifter“ für Montag um 17 Uhr zu einer Kundgebung auf dem Schlossplatz aufgerufen. In Mannheim organisiert eine Gruppe eine Anti-Pegida-Demo für den 17. Januar.

Eine Anmeldung für eine Demo der Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (Pegida) lag der Stadt Stuttgart bis zum Freitagnachmittag allerdings nicht vor. Im Netz ist hingegen zu lesen, dass auch eine Stuttgarter Gruppe von Pegida eine Demonstration in der Landeshauptstadt plant.

„Die Pegida-Bewegung ist ein Angriff auf das friedliche Zusammenleben in unserer Gesellschaft“, teilten die Landesvorsitzenden der Grünen, Thekla Walker und Oliver Hildenbrand, mit. Die Bewegung schüre Vorurteile und Angst. „Der Nährboden dafür sind häufig diffuse Abstiegsängste in einer kaum mehr überschaubaren globalisierten Welt.“ Migranten würden „pauschal als Sündenböcke abgestempelt“.

Kuhn: Zeichen setzen für Willkommenskultur in Stuttgart

OB Kuhn geht es den Angaben zufolge darum, sich „gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit auszusprechen und ein Zeichen zu setzen für die Willkommenskultur in Stuttgart“. Bis zu 1000 Teilnehmer werden am Montag in der baden-württembergischen Landeshauptstadt erwartet.

Auch die Lehrergewerkschaft GEW steht hinter der Forderung der Demonstranten. Sie setzt sich dafür ein, dass Flüchtlinge im Südwesten aufgenommen werden und eine gute Bildung erhalten. „Dazu gehört auch, dass Kinder und Jugendliche nicht länger als sechs Monate warten müssen, wenn sie die Schule besuchen möchten“, sagte Landeschefin Doro Moritz erneut. Der Besuch von Kindergarten und Schule biete den Flüchtlingen einen engen Kontakt zur Gesellschaft. Baden-Württemberg hat im vergangenen Jahr rund 26.000 Asylsuchende aufgenommen.

Bei der Demo in Mannheim unter dem Motto „Flüchtlinge Willkommen - Für Vielfalt statt Hass und Angst!“ rechnet der Grünen-Stadtrat und Mitinitiator Gerhard Fontagnier mittlerweile mit rund 4300 Teilnehmern. Nach der Kundgebung ist ein Kulturfest mit mehreren Bands geplant.