Der Freundeskreis für Flüchtlinge in Möhringen und auf dem Fasanenhof zieht mit seinem Sachspendenlager in Räume der Fasanenhofschule.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Die Mitglieder des Freundeskreises Flüchtlinge sind es gewohnt, umzuziehen. Zunächst hatte das Bauunternehmen Züblin am Albstadtweg einen Raum für die Sachspenden zur Verfügung gestellt. Dann durften die Ehrenamtlichen die Außenstelle der Schule für Körperbehinderte an der Möhringer Landstraße nutzen. Derzeit lagern die Kleider und Schuhe in den ehemaligen Kindergartenräumen der Christuskirche an der Meßstetter Straße.

 

Nun steht wieder ein Umzug bevor. Denn die evangelische Gemeinde hat Ende 2015 beschlossen, dass Nebengebäude der Kirche ab Mai an die Jugendhilfe aktiv zu vermieten. Die Stiftung mit Sitz in Plieningen möchte dort ein Heim für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge einrichten. Zuvor muss die Gemeinde umbauen.

Die ehrenamtlichen packen nun wieder Kisten

In den vergangenen Monaten hatten die Mitglieder des Freundeskreises daher händeringend ein neues Sachspendenlager gesucht. Nun gibt es eine Lösung: Die Fasanenhofschule will Platz zur Verfügung stellen. Die Ehrenamtlichen schauen sich die Räume in der kommenden Woche an. Dann geht es wieder ans Kistenpacken.

Pfarrer Winfried Maier-Revoredo freut sich über das Angebot der Schule. Als Hauptamtlicher begleitet er den ehrenamtlich arbeitenden Freundeskreis. Die Sache habe den Mitgliedern unter den Nägeln gebrannt, sagt Winfried Maier-Revoredo. Wenn sie kein neues Lager gefunden hätten, hätten sie die Spenden erst einmal in den Keller bringen oder aber an andere Freundeskreise abgeben müssen. Letzteres wäre auch nicht schlimm gewesen, findet der Pfarrer. Schließlich wären die Sachen auch so Flüchtlingen zugute gekommen.

Die beiden Freundeskreise arbeiten eng zusammen

Die Räume in der Fasanenhofschule sollen künftig als Sachspendenlager für die Menschen in den Flüchtlingsheimen in Möhringen und auf dem Fasanenhof dienen. Die Freundeskreise aus beiden Stadtteilen arbeiten sowieso eng zusammen. Genauer gesagt: die Ehrenamtlichen aus dem Fasanenhof sind mit unter das Dach des bereits bewährten Möhringer Freundeskreises geschlüpft. Maier-Revoredo ist überzeugt davon, dass diese Bündelung von Kräften sinnvoll ist.

Über mangelndes Engagement können sich die Freundeskreise nicht beklagen. Derzeit machen etwa 200 Freiwillige mit. „Wir haben sogar eine Warteliste“, sagt Maier-Revoredo. Allerdings werden immer wieder Ehrenamtliche mit ganz bestimmten Qualifikationen gesucht. Derzeit zum Beispiel jemand, der arabisch spricht. Und bald kommen noch viel mehr Flüchtlinge in den Stadtbezirk. An der Landhauskreuzung in Möhringen entstehen derzeit drei Systembauten, zwei weitere sind geplant. Am Ehrlichweg auf dem Fasanenhof entstehen vier Systembauten. Spätestens wenn die neuen Häuser bezogen sind, wird jeder Einzelne gebraucht, der derzeit noch auf der Warteliste steht.