Der Revierleiter Martin Rathgeb hat im Bezirksbeirat die Kriminalitäts- und Unfallstatistik für den Stadtbezirk Stuttgart-Möhringen vorgestellt. Wir haben ein paar Zahlen zusammengestellt.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Möhringen - Für Martin Rathgeb ist es ein Vorzeigeprojekt. Seit einigen Jahren gibt es die Nachtwanderer der Initiative Lebensraum Möhringen-Fasanenhof-Sonnenberg (Ilm). Sie sind zu später Stunde unterwegs, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen – auf Augenhöhe. „Das ist wichtige Präventionsarbeit“, sagte der Leiter des Reviers 4 Balinger Straße. So bleibe der Polizei einiges an Arbeit erspart. Der Kriminaldirektor lobte das Projekt in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats ausdrücklich und empfahl es zur Nachahmung. Rathgeb war in die Sitzung gekommen, um die Kriminalitätsstatistik vorzustellen. Sein Kollege, der Polizeioberkommissar Matthias Berner, präsentierte die Verkehrsunfallstatistik.

 

Demnach gab es im Stadtbezirk Möhringen im vergangenen Jahr 424 Verkehrsunfälle. Der finanzielle Gesamtschaden betrug etwa 1,828 Millionen Euro. Bei 80 Unfällen kamen auch Personen zu Schaden. Die Polizei zählte 85 Leichtverletzte und 20 Schwerverletzte. Leider kam 2016 bei einem Unfall auf der Plieninger Straße ein Rentner ums Leben.

Ein Blick auf die Kriminalitätsstatistik beweist, dass Möhringen nach wie vor ein vergleichsweise sicheres Pflaster ist. Die Polizei registrierte im vergangenen Jahr 1546 Straftaten, davon eine Straftat gegen das Leben, 15 räuberische Erpressungen, sieben Vergewaltigungen und 178 Körperverletzungen. Beim Thema Wohnungseinbruch warb Rathgeb ausdrücklich für die Unterstützung aus der Bevölkerung: „Wenn Sie was Verdächtiges beobachten, dann rufen Sie uns an. Lassen Sie sich nicht abbringen, auch wenn die Polizei oft sagt, dass sie keine Kapazitäten habe.“ 2016 registrierten die Beamten für den Stadtbezirk Möhringen 30 Wohnungseinbrüche.

Mehr Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr

Dieter Bernhardt (SPD) konstatierte: „Insgesamt sieht es gut aus, auch wenn jede Straftat und jeder Unfall ein Fall zu viel ist.“ Im Straßenverkehr beobachte er, dass immer rücksichtsloser gefahren werde. Berner bestätigte diesen Eindruck. Gaffer, die Rettungskräfte behindern, habe er aber zum Glück noch nicht erlebt. Fred Wagner (CDU) fragte, ob die Polizei bei der Ausstattung und den Kapazitäten noch Wünsche habe. Rathgeb antwortete: „Mit der Ausstattung bin ich zufrieden. Beim Thema Kapazitäten verweigere ich die Aussage.“

Hartmut Ellinger hatte beobachtet, dass die Polizei vermehrt mit dem Helikopter fliege und fragte, ob das mit der Schwere der Verbrechen zu tun habe. Rathgeb erklärte, dass ab einer gewissen Dimension der Straftat der Hubschrauber zum Einsatz komme. Manchmal sei er aber auch einfach nur in der Nähe. Ellinger ergänzte mit einem Augenzwinkern: „Es ist wohl verwegen zu fragen, ob es auch leisere Helikopter gibt.“ Der Revierleiter antwortete: „Nein, einen leiseren Helikopter haben wir noch nicht gefunden.“