Auch die Margarete-Steiff-Schule in Stuttgart-Möhringen und der TSV Jahn Büsnau haben für ihre Wünsche beim Bürgerhaushalt viele Stimmen gesammelt. Viele haben zu diesen Erfolgen beigetragen.

Büsnau/Möhringen - Der Gemeinderat entscheidet alle zwei Jahre über einen neuen Haushalt. Darin sind die Ausgaben der Stadt für diesen Zeitraum enthalten. Seit 2011 können Bürger den Lokalpolitikern Vorschläge machen, welche Projekte finanziert werden sollen. Das Beteiligungsverfahren nennt sich Bürgerhaushalt. Es beginnt jeweils zu Beginn des Jahres, in dem ein Doppelhaushalt verabschiedet wird. Die Fachämter müssen sich mit den bestplatzierten Vorschlägen sowie den beliebtesten Wünschen aus den Bezirken befassen. Dann entscheidet der Gemeinderat, ob sie umgesetzt werden. Der Doppelhaushalt wird in der Regel wenige Tage vor Heiligabend beschlossen. In diesem Jahr haben 51 875 Stuttgarter beim vierten Bürgerhaushalt mitgemacht. Vor zwei Jahren gaben 38 369 Stuttgarter ihre Stimme ab.

 

Die Top 10 nur knapp verpasst

Mit 1757 Stimmen landete die Margarete-Steiff-Schule im Bürgerhaushalt auf Platz 12. Die Schulgemeinschaft fordert die Generalsanierung des Schulgebäudes Hengstäcker 5. Zwar hat die Schule für Körperbehinderte im Sommer ein neues Gebäude bekommen. Doch die übrigen Gebäude verfallen zusehends und es fehlen Räume. Vor allem vor dem Hintergrund, dass die Schule „umgekehrte“ Inklusion ermöglichen und künftig auch Kinder ohne eine Behinderung aufnehmen möchte.

Auch der TSV Jahn Büsnau war erfolgreich. Der kleine Verein wünscht sich, dass der alte Tennenplatz zu einem neuen Kunstrasenplatz umgestaltet wird. Dafür bekam er 1201 Stimmen. Das ist Platz 19 im Bürgerhaushalt. Über diese überraschende Unterstützung habe sich der Vereinsvorstand sehr gefreut, sagt der Vorsitzende Werner Maden und ergänzt: „Dazu hat offensichtlich auch die Unterstützung der Lehrerschaft und des Elternbeirats der neben dem Vereinsgelände befindlichen Steinbachschule beigetragen.“ Der Verein hoffe, dass dieses „deutliche Votum“ nun auch gehört werde. „Gespannt darf man sein, ob die vielfach zugesagte Unterstützung einzelner Stadträte zum Jahresende dazu führt, dass der TSV Jahn Büsnau – nach zwölf Jahren vergeblicher Antragstellung – nun endlich zum Zug kommt.