Mitarbeiter des Forstamts haben im Weidach- und Zettachwald 60 Fichten gefällt. Grund ist der Befall durch Baumschädlinge.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen/Plieningen - Zahlreiche Bäume liegen entlang des Wegs, tiefe Reifenspuren ziehen sich durch den weichen Waldboden. Dieses Bild bot sich in diesen Tagen einer Leserin beim mittäglichen Spaziergang im Weidach- und Zettachwald. Sie schickte uns einige Fotos und fragte, was es mit der „Zerstörung“ auf sich hat. Die Antwort liefert Fabian Schulmeyer, der beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) in der Abteilung Stadtwald und untere Forstbehörde arbeitet. „Wir hatten in diesem Waldgebiet mehrfach einen Befall durch Borkenkäfer“, erläutert Schulmeyer auf Nachfrage.

 

Die Käfer breiten sich vorwiegend auf Fichten aus. Genauer gesagt, bohren sie sich unter der Rinde durch den Baum und legen dort ihre Larven. „Die geschlüpften Käfer breiten sich dann auf die Nachbarbäume aus“, erklärt Schulmeyer. Für die Standsicherheit der Fichten seien die Borkenkäfer, zumindest im Anfangsstadium eines Befalls, weniger ein Problem, erläutert der Mann vom Forstamt. „Die Vermehrung und Ausbreitung auf die nebenstehenden Bäume ist das Kritische“, sagt Schulmeyer.

60 Bäume, vorzugsweise Fichten, mussten gefällt werden

Mit großflächigen Baumfällungen versucht das Forstamt, die Ausbreitung einzudämmen. Die Bäume werden gefällt und schnellstmöglich aus dem Wald geholt. Revierleiter und Waldarbeiter sind täglich im Waldgebiet unterwegs. Zwar seien sie nicht gezielt auf der Suche nach Borkenkäfern. Aber mit ihrem geschulten Auge sehen sie einen Befall. „Sie markieren die betroffenen Bäume, sodass diese schnell entnommen werden können“, sagt Schulmeyer.

60 Bäume, vorzugsweise Fichten, seien deswegen in den vergangenen Wochen im Weidach- und Zettachwald gefällt worden. Das hört sich zunächst viel an. „Aber wenn man betrachtet, wie viele hundert Bäume auf einen Hektar kommen, ist das marginal“, erklärt Schulmeyer. Generell gebe es in allen Bezirken auf der Filderebene Probleme mit dem Borkenkäfer. „Im Bereich Dürrlewang etwa mussten wir ebenfalls zahlreiche Bäume entnehmen“, sagt Schulmeyer.

Der Borkenkäfer ist in allen Filderbezirken aktiv

Der Mann vom Forstamt rechnet damit, dass die Baumfällungen wegen des Käferbefalls für diesen Sommer beendet sind. „Es kann aber immer sein, dass wir in ein paar Wochen noch einmal nacharbeiten müssen, weil weitere befallene Bäume ausgemacht werden“, sagt Schulmeyer.

Die Borkenkäfer sind nicht der einzige Grund, warum Mitarbeiter des Forstamts mit schwerem Gerät im Weidach- und Zettachwald unterwegs sind. „Wir pflegen auch dort eine normale Waldbewirtschaftung“, sagt Schulmeyer. Dazu gehört beispielsweise auch die Entnahme von gesunden Bäumen, die dann der Holzverarbeitung zugeführt werden, ebenso wie das Fällen von großen, alten Bäumen, damit junge Bäume nachwachsen können.