Zur Einstimmung auf die Adventszeit haben wir uns auf dem Christkindlesmarkt in Stuttgart-Möhringen und dem Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Vaihingen umgeschaut.

Vaihingen - Lichterglanz, Weihnachtslieder, Marktstände mit Selbstgebasteltem, Weihnachtsschmuck und einem bunten Allerlei an Schaustellerware von Wintersocken bis zu Hüten und Mützen und dazu natürliche der Duft nach Glühwein und gebrannten Mandeln waren wieder das Erfolgsrezept für den Christkindlesmarkt in Stuttgart-Möhringen und den 40. Weihnachtsmarkt in Stuttgart-Vaihingen.

 

Der Möhringer Christkindlesmarkt rund um die Martinskirche und das Bezirksrathaus ist dabei zur großen Tribüne für das Sammeln von Spenden für die neue Kirchenorgel geworden. 965 000 Euro kostet die neue Orgel, 690 000 sind schon gesammelt worden, genug also, dass man das Instrument, das 2019 in der Kirche installierte werden soll, bestellen konnte. „Eine Orgel kann man nicht von der Stange kaufen. Wir bekommen sie in einer besonderen Intonierung, die ein Alleinstellungsmerkmal im Süden Deutschlands ist“, sagt Pfarrer Martin Lieb. Kantor Leonhard Völlmer präzisiert: „Die jetzige Orgel hat wie viele Nachkriegsorgeln einen spröden Klang. Die neue folgt einem romantischen Klangideal mit rundem Charakter, der dem Kirchenraum gerecht wird.“ Um zum Orgelkauf beizutragen, hat der Bäcker Andreas Schrade das Orgel-Laible kreiert, ein 750 Gramm schweres Dinkelbrot. Er spendete der Stiftung Musica Sacra den Erlös aus 7777 verkauften Exemplaren. Dabei sind 3200 Euro zusammengekommen. Der Bäcker ist der Martinskirche verbunden: „In ihr wurde ich getauft, konfirmiert und verheiratet.“

Informationen auch von Schulen und Kindergärten

Bereits am frühen Samstagnachmittag ist es auch auf dem zweitägigen Vaihinger Weihnachtsmarkt des Verbunds Vaihinger Fachgeschäfte rund gegangen. Bis auf die Klänge der Steinenbronner Guggenmusiker musste das bunte Treiben aber ohne Weihnachtsmusik auskommen. „Musik war nicht erwünscht, denn sonst hätten wir Gema-Gebühren zahlen müssen und die summieren sich oft höher als die Gage für eine Band“, sagte der Marktleiter Hans Guryca. Wie in den vergangenen Jahren seien rund 100 Stände aufgestellt worden: „Es werden nicht mehr, weil wir nicht mehr Platz zur Verfügung haben.“ Große Neuerungen habe es auch keine gegeben: „Der Weihnachtsmann hat immer noch einen großen roten Kittel und einen weißen Bart.“ Einige der Gäste sind aber nicht nur zum Essen, Trinken und Konsumieren gekommen. „Ich bin mit meiner Frau und unseren beiden Kindern und Freunden hier. Wir informieren uns am Stand des Waldkindergartens Rohr über das Angebot dort“, sagt Murat Aygan aus der Innenstadt. Außerdem sei es eine Wohltat, einen ruhigeren Weihnachtsmarkt zu erleben, als denjenigen im Stadtzentrum.