Das Tiefbauamt beginnt erst im kommenden Jahr mit der Neugestaltung des Bereichs zwischen Bahnhof und Vaihinger Straße in Stuttgart-Möhringen. An der Hechinger Straße entsteht eine weitere Querungshilfe für Fußgänger.

Möhringen - Im August sind die Mitarbeiter des Tiefbauamts bereits an der nördlichen Filderbahnstraße tätig gewesen. Sie hatten Schürfgrabungen durchgeführt, um den Unterbau der Straße zu untersuchen. So wollte man böse Überraschungen vermeiden, wie etwa Rohre oder Leitungen im Untergrund, die in den Plänen des Tiefbauamts nicht verzeichnet sind. Außerdem ging es darum, den Untergrund zu analysieren, um das Material sachgerecht zu entsorgen und herauszufinden, wie der Straßenaufbau gestaltet werden muss.

 

Die Arbeiten waren Vorbereitungen für die für diesen Herbst geplante Umgestaltung der Filderbahnstraße. Doch das Projekt verschiebt sich nun noch einmal. „Wir werden damit erst Anfang des kommenden Jahres beginnen“, sagt Roland Kurz von der Bauabteilung Filder beim Stuttgarter Tiefbauamt auf Nachfrage. Der Grund dafür sei ein alter Kanal in der Filderbahnstraße auf Höhe der Bäckerei Schrade. Der müsse erst noch verlegt beziehungsweise umgehängt werden, wie es im Fachjargon heißt.

Es geht um eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität

Anschließend soll aus der nördlichen Filderbahnstraße eine Art Boulevard werden. Die Fahrbahn wird auf sechs Meter verengt, dafür werden die Gehwege verbreitert. Die Verengung der Straße sei mit der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) abgestimmt, heißt es vom Stadtplanungsamt. Denn auf der Filderbahnstraße verkehren die Busse der Linie 72. Parken soll nur in gekennzeichneten Flächen erlaubt sein. „Für die Fußgänger stellt die Umgestaltung eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität und der Sicherheit dar“, sagt Jasmin Heller vom Stadtplanungsamt. Zudem werden Bäume gepflanzt und Sitzbänke aufgestellt.

Roland Kurz rechnet damit, dass die Bauarbeiten etwa sechs Monate dauern. In dieser Zeit wird es auch immer wieder zu Verkehrsbehinderungen kommen. Sicher ist schon jetzt, dass der Bus nicht durch die Baustelle fährt. Er wird über die Holdermannstraße umgeleitet. Die Umgestaltung der Filderbahnstraße wird von den Mitgliedern des Bezirksbeirats, des Gewerbe- und Handelsvereins (GHV) und des Bürgervereins schon lange gefordert.

Ausgangspunkt war eine Exkursion nach Nagold

Letzterer hatte das Projekt 2006 angestoßen. Damals unternahm der Bürgerverein eine Exkursion nach Nagold, um zu recherchieren, wie die dortige Einkaufspassage gestaltet ist, und was sich auf Möhringen übertragen lässt. „Uns geht es darum, eine Verbesserung für die Fußgänger zu erreichen“, sagt der Bürgervereinsvorsitzende Volker Grosser. Es sei etwas frustrierend, dass die Umsetzung des Projektes so lange dauere. Doch immerhin komme nun Bewegung in die Sache. Viel wichtiger als der nördliche Teil der Filderbahnstraße ist für Grosser aber der südliche Abschnitt. „Dort sind wesentlich mehr Fußgänger unterwegs und es ist noch enger“, sagt Grosser. Der GHV-Vorsitzende Christian Dempf sieht es ähnlich: „Die Umgestaltung ist nötig, um den Stadtteil attraktiv zu halten“, sagt er. Die Gehwege an der Filderbahnstraße seien relativ schmal. Gerade wenn sich Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen begegnen, werde es eng. Und auch Dempf wünscht sich, dass die südliche Filderbahnstraße zeitnah nach dem Umbau des Bereichs zwischen Bahnhof und Vaihinger Straße umgestaltet wird.

Wie und wann das geschehen soll, ist allerdings noch offen. „Wir möchten erst einmal schauen, wie der umgestaltete nördliche Bereich angenommen wird“, sagt Jasmin Heller. Auch, ob die Richterstraße für den Verkehr von der Filderbahnstraße gesperrt wird, ist noch nicht entschieden. „Es ist schwierig, alle Interessen unter einen Hut zu bringen“, sagt Christian Dempf. Die Fußgänger wollen breitere Gehwege, die Händler mehr Platz für Kurzzeitparker und Anlieferungsverkehr.

Neue Hüpfinsel auf der Hechinger Straße

Während sich die Arbeiten an der Filderbahnstraße verschieben, ist das Tiefbauamt von Mittwoch an, 20. September, an der Lohäckerstraße/Hechinger Straße zugange. In der Kurve zwischen dem Freibad und dem Gelände der Sportvereinigung Möhringen entsteht eine Hüpfinsel. Diese soll Fußgängern und Radfahrern das Queren der Straße erleichtern. Gleichzeitig saniert das Tiefbauamt in diesem Bereich den Belag. Roland Kurz rechnet mit einer Bauzeit von etwa zwei Wochen. In dieser Zeit regelt eine Ampel den Verkehr. Das Projekt kostet etwa 50 000 Euro.

Bereits im Frühsommer hatte das Tiefbauamt das mittlere Teilstück der Lohäckerstraße saniert. Diese Maßnahme ließ sich aber nicht mit dem Bau der Hüpfinsel verbinden, weil die Freibadsaison bereits begonnen hatte. Denn um die Verkehrsinsel erstellen zu können, muss die Einfahrt beim Freibad gesperrt werden.