Die Stuttgarter Straßenbahnen AG baut eine neue Endhaltestelle für die Linie U 14. Fix und fertig sein mit ihren Baumaßnahmen wollen die SSB „bis Mai 2017“.

Mühlhausen - Für 1,4 Millionen Euro baut die Stuttgarter Straßenbahn AG (SSB) eine neue Endhaltestelle. Damit geht es demnächst los. Aus diesem Anlass stellte Markus Zwick, Projektleiter der SSB, in der letzten Sitzung des Bezirksbeirates den anstehenden Ausbau vor. Vorneweg diente er aber als Bote einer davon unabhängigen Maßnahme der SSB, die stadtauswärts für eine zweiwöchige Unterbrechung der Stadtbahnlinie U 14 sorgen wird: Vom 19. März bis zum 2. April wird zwischen den Haltestellen Auwiesen und Mühlhausen der Gleiskörper komplett erneuert. Und mit Schotter und Schiene kommt bei dieser Gelegenheit eine neue Weiche ins Gleis, die für die spätere Endhaltestelle gebraucht wird. In dem genannten Zeitraum wird der öffentliche Nahverkehr zwischen der Haltestelle Hofen und dem aktuellen U 14-Endpunkt in Remseck per Bus aufrechterhalten, im Takt des gültigen Fahrplanes.

 

Mit der damit verbundenen Reduzierung auf jeweils eine Fahrspur bekommen die Autofahrer schon mal einen Vorgeschmack darauf, was dann bis in den Sommer 2017 der Normalzustand sein wird. Denn schon im April beginnen die SSB mit den Vorarbeiten für die Endstation Mühlhausen. Kernstück ist dabei ein drittes Gleis. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Kehrgleis, also eine Art Stadtbahn-Parkplatz, auf dem die Zugführer den Fahrerstand wechseln und die Bahn auf das stadteinwärts führende Gleis fahren.

Der für dieses Kehrgleis nötige Platz wird in doppelter Weise geschaffen. Zum einen wird die Spur für Linksabbieger, die von der Aldinger Straße in die Mönchfeldstraße fahren, verkürzt. Zum anderen wird die Straße auf städtischem Grund um 1,5 Meter Richtung Kaufland gerückt: „Mit dieser Verschwenkung der Aldinger Straße und den dafür notwendigen Kanal- und Leitungsarbeiten beginnen wir Mitte April“, kündigte Zwick an und betonte: „Links und rechts der U 14 wird aber immer eine Fahrspur für den Autoverkehr offen bleiben.“ Wobei er eine Einschränkung machte: „Wenn für den neuen Bereich die Asphaltdeckschicht aufgebracht wird, wird die Straße in dieser Richtung ganz gesperrt.“ Das soll in den Sommerferien geschehen.

SPD-Bezirksbeirat befürchtet „fürchterliche Staus“

Auf spätere Nachfrage räumte Zwick allerdings ein: „Es ist noch nicht klar, ob das Amt für öffentliche Ordnung dem Plan zustimmt, denn bei einer Sperrung wäre eine weiträumige Umleitung erforderlich.“ Mit dem Bau des dritten Gleises beginnen die SSB laut Zwick im August. Und parallel dazu wird eine weitere Novität in Angriff genommen: der Bau eines neuen Seitenbahnsteiges am Kehrgleis, etwa auf mittlerer Höhe des Kaufland-Komplexes, sodass die Fahrgäste dann von dort aus einsteigen können. Von dort ist auch eine Querung zur bestehenden Haltestelle nötig. Diese wird laut Zwick „aufgehübscht“, was heißt: „Sie bekommt einen neuen Belag und sieht dann aus wie die kürzlich erneuerten Haltestellen stadteinwärts.“

Angesichts der anstehenden Verengung der Aldinger Straße fürchtet Johannes Jäger (SPD) „fürchterliche Staus Richtung Aldingen“. Eine Bemerkung, die ratlose Gesichter hinterließ und nicht weiter aufgegriffen wurde. Klar mit einem Ja beantwortet wurde dagegen die Frage von Johannes Schlichter, ob während der Maßnahmen die Zufahrt zu Kaufland gesichert sei.

Fix und fertig sein mit diesen Baumaßnahmen wollen die SSB „bis Mai 2017“. Und die Inbetriebnahme finde dann „im Sommer 2017 statt, wenn die verlängerte U 12 Richtung Remseck in Betrieb genommen wird“. Bis dahin muss dann auch auf der anderen Seite der Aldinger Straße der Durchbruch durch die Lärmschutzwand vollzogen sein, mit dem die dahinter liegenden Quartiere einen wesentlich kürzeren Zugang zur Stadtbahn erhalten: per ampelgesteuertem Übergang direkt zur U 14-Haltsetelle. Die Finanzierung dieser Maßnahme wurde in den neuen Doppelhaushalt aufgenommen. Laut Nicolaus Welker vom zuständigen Tiefbaumamt ist es „das Ziel, damit noch in diesem Jahr zu beginnen“.