Kinderzeitung André Marx ist Schriftsteller. Er hat schon 30 Folgen von „Die drei ???“ geschrieben. Die Kinderreporter Kjell (8), Malte (9) und Felix (9) haben ihn getroffen und ihm Fragen gestellt.

Stuttgart - André Marx ist Schriftsteller. Er hat schon 30 Folgen von „Die drei ???“ geschrieben. Unsere Kinderreporter Kjell (8), Malte (9) und Felix (9) haben ihn getroffen und ihm Fragen gestellt.

 

Malte: Welche Noten hattest Du im Aufsatz?

André: In Deutsch war ich immer recht gut. Meistens hatte ich eine 1 oder 2. Aber ich war nicht in allen Fächern so gut.

Felix: Hast Du viel gelesen, als Du jung warst?

André: Sogar sehr viel. In meiner Heimatstadt gab es einen Bücherbus. Der hat einmal in der Woche direkt vor unserem Haus gehalten. Da habe ich drei Stunden Zeit gehabt, mir Bücher auszusuchen – und dann war ich wieder für eine Woche mit Lesestoff versorgt.

Kjell: Wie bist Du denn Autor von den „Drei ???“ geworden?

André: Als kleiner Junge habe ich „Die drei ???“ selbst gelesen. Ich fand die Geschichten immer super. Mit Anfang 20 habe ich mich wieder daran erinnert und mich gefragt, ob es die Bücher noch gibt. Und tatsächlich: es schreiben sogar deutsche Autoren die Geschichten. Da dachte ich mir: Das könnte ich auch probieren. Also habe ich eine Geschichte an den Verlag geschickt. Dann dauerte es ein Weilchen – und ich wurde ein Autor der „Drei ???“.

Felix: Welches Buch hast Du zuerst geschrieben?

André: „Das versunkene Schiff“. Dieses Buch ist aber erst jetzt, knapp 20 Jahre später, in der Top-Secret-Edition erschienen. Damals hat mir die Geschichte nicht so gut gefallen, und ich habe lieber eine neue geschrieben. Mein allererstes Buch kommt also jetzt erst heraus.

Kjell: Wer ist Deine Lieblingsfigur?

André: Das ist schwierig. Von den Detektiven ist es eindeutig Peter! Er wirkt ja eher ängstlich, und da fühle ich immer mit. Aber ich mag auch Morton und Tante Mathilda.

Felix: Ich mag die beiden auch.

Kjell: Ich mag Peter.

André: Ich glaube, dass Peter gar nicht so ängstlich ist. Ich würde zwar nicht sagen, dass er nur so tut, es gibt aber Situationen, da merkt er, dass es sich nicht lohnt, mutig zu sein.

Malte: Zum Beispiel im Buch „Die Toteninsel“, als er auf das Schiff muss . . .

André: Ja, da zum Beispiel. Da war er doch sehr tapfer.

Kjell: Gibt es Rocky Beach, wo die drei Detektive wohnen, eigentlich wirklich?

André: Das haben mich schon viele gefragt. Es gibt sogar Leute, die extra in die USA fliegen und den Ort suchen. Was wir sagen können: wir wissen genau, wo es liegt.

Malte: In Kalifornien!

André: Genau. Dort an der Küste, aber die ist sehr lang.

Felix: In Los Angeles.

André: Genauer zwischen Malibu Beach und Santa Monica, da liegt Rocky Beach. Wenn man da hinfährt – das hab ich mir sagen lassen, ich war selbst nie da –, dann findet man eine Kreuzung, an der es tatsächlich einen Schrottplatz gibt. Aber da steht kein Ortsschild „Rocky Beach“. Es gibt also alles drum herum, aber die Stadt selbst gibt es nicht.

Felix: Kam schon mal eine Folge von Dir nicht so gut an?

André: Klar! Ich habe mittlerweile 30 Bücher geschrieben, die sind nicht alle gleich gut. Es gibt welche, bei denen die Leute sagen: Das war aber nicht so toll. Ich glaube, das unbeliebteste Buch war „Das schwarze Monster“.

Malte: Das habe ich in der Liste der Bücher gesehen, die Du geschrieben hast.

André: Wenn Du die Leute fragst, dann lies es nicht. (lacht)

Malte: Ich habe „Die Spur des Spielers“ von Dir gelesen.

André: Das kam zum Beispiel sehr gut an.

Kjell: Wie bist Du auf die Namen Justus, Peter und Bob gekommen?

André: Die hab ich mir nicht selbst ausgedacht, die gab es schon vorher.

Felix: Die hat Alfred Hitchcock erfunden.

André: Das glauben viele, stimmt aber nicht. Tatsächlich war es Robert Arthur. Er hat 1965 „Die drei ???“ erfunden. Er hat ihnen die Namen gegeben – das heißt, im Amerikanischen heißen sie Jupiter, Pete und Bob. Leider ist Robert Arthur relativ früh gestorben. Danach haben andere Autoren die Geschichten weitergeschrieben.

Felix: Wie findest Du, dass Justus so kompliziert redet?

André: Ich finde das sehr cool, weil ich ja schreiben kann, was er sagt. Ich muss mir überlegen: wie könnte ich einen einfachen Satz kompliziert wiedergeben. Das macht Spaß.

Malte: Das mache ich auch immer im Aufsatz. Manchmal kriege ich dafür einen Zusatzpunkt.

André: Siehst Du. Justus würde niemals sagen: „Wo ist meine Brille?“. Er würde sagen: „Der Aufenthaltsort meiner Sehhilfe entzieht sich meiner Kenntnis“. Ich finde das toll.

Felix: Waren schon mal Rechtschreibfehler in einem Buch?

André: Ja, die habe ich sicher schon gehabt.

Malte: Ich habe noch nie einen Fehler gefunden.

André: Es gibt keine fehlerfreien Bücher.

Dieser Artikel ist der aktuellen Stuttgarter Kinderzeitung entnommen. Weitere Infos, wie Sie die Kinderzeitung beziehen können, finden Sie unter www.stuttgarter-kinderzeitung.de.