Anwohner im Europaviertel haben Angst, dass sich die Raserszene von der Theodor-Heuss-Straße in das neue Quartier hinter dem Hauptbahnhof verlagern könnte. Tatsächlich drehen dort PS-starke Fahrzeuge ihre Runden.

Stuttgart - Wenn es wieder wärmer wird, will sich die Polizei an den Wochenenden verstärkt um das Europaviertel kümmern. Denn beim Revier an der Wolframstraße haben sich Bewohner der Pariser Höfe gemeldet, die befürchten, dass sich die Raserszene aus der Innenstadt dorthin verlagern könnte. Im vergangenen Sommer war die Polizei mit einem Schwerpunkt an der Theodor-Heuss-Straße mit Verkehrskontrollen gegen Besitzer unerlaubt umgebauter Fahrzeuge und gegen die Raserei vor dem Partypublikum vorgegangen.

 

Die Polizei habe die Beschwerden ernst genommen, es sei an den zurückliegenden kalten Winterwochenenden aber keine Raserszene unterwegs gewesen, sagt der Polizeisprecher Stefan Keilbach. Eine Gruppe Jugendlicher, die sich dort regelmäßig aufhalte, habe der Polizei bestätigt, dass PS-starke Fahrzeuge dort ihre Runden drehen. Das hätten erste Ermittlungen ergeben.

Von der Moskauer Straße zur Stadtbibliothek

Ein Anwohner beschreibt, dass die Autos mit den seiner Einschätzung nach „viel zu lauten Abgasanlagen“ auf der Moskauer Straße in Richtung der Stadtbibliothek stark beschleunigen würden. Auf dem Pariser Platz würden die Autofahrer ihre Fahrzeuge zum Driften bringen und dabei auch Reifenspuren hinterlassen. Laute Musik und Gespräche würden die Lärmbelästigung durch die Motoren begleiten.

Auch bei der Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle ist eine Beschwerde über „wilde Kerle mit lautstarken Auspuffrohren“ angekommen. „Das wäre äußerst unangenehm, wenn nach der Theo und der Bolzstraße nun auch das Europaviertel unter den Rasern zu leiden hätte“, so Kienzle.