Mehrere tausend Beschäftigte der privaten Energiewirtschaft im Südwesten haben am Montag in Stuttgart zeitweise die Arbeit niedergelegt.

Stuttgart - Mehrere tausend Beschäftigte der privaten Energiewirtschaft im Südwesten haben am Montag in Stuttgart zeitweise die Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Warnstreik vor der EnBW-City - der Verwaltungszentrale des drittgrößten deutschen Energieversorgers - aufgerufen und dort auch eine Kundgebung veranstaltet. Die Gewerkschaft zählte rund 6000 Teilnehmer, die Polizei sprach von bis zu 4000 Menschen.

 

Die Beschäftigten fordern unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn für 12 Monate und eine Übernahme aller Auszubildenden. Ein Angebot der Arbeitgeber von 2,25 Prozent für 18 Monate hatte Verdi zuvor als „nicht verhandlungsfähig“ abgelehnt. Die nächste Verhandlungsrunde sollte noch am Montagnachmittag in Stuttgart starten.

„Ohne Warnstreik gibt es am Verhandlungstisch offensichtlich keine Bewegung“, erklärte Verdi-Verhandlungsführer Bodo Moray. „Sollte es weiter bei dieser Unbeweglichkeit auf Arbeitgeberseite bleiben, werden wir den Druck noch deutlich erhöhen.“ Auf den Plakaten der Teilnehmer war zu lesen: „Wenn sich nichts bewegt, gehen die Lichter aus“.

Der Manteltarifvertrag für die Beschäftigten sei bereits vor vier Jahren gekündigt worden, sagte Moray. Die Verhandlungen seien seit nahezu einem Jahr festgefahren.

Er gehe davon aus, dass „beide Seiten sinnvoll ein Ergebnis herbeiführen werden“, sagte ein EnBW-Sprecher. Die EnBW ist für die Beschäftigten der Branche einer der wichtigsten Arbeitgeber im Land, insgesamt gehören 38 Unternehmen zum Arbeitgeberverband.