Der Neubau des Geschwister-Scholl-Gymnasiums in Stuttgart-Sillenbuch hat es auf den zweiten Platz im Bürgerhaushalt geschafft. Nun legt der Elternbeiratsvorsitzende mit einem Brief an den OB im Namen von vielen Betroffenen nach. Außerdem äußert sich eine Gemeinderatsfraktion.

Sillenbuch - Vor wenigen Tagen wurden die Ergebnisse des Stuttgarter Bürgerhaushalts bekannt. Dabei landete der Vorschlag, das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) neu zu bauen, mit 3623 Stimmen auf dem zweiten Platz der Liste, was sich die Stuttgarter für den städtischen Haushalt 2018 und 2019 wünschen. Nun hat sich die SPD-Fraktion im Gemeinderat öffentlich geäußert, zudem hat sich der Elternbeiratsvorsitzende des GSG, Rainer Kapp, im Namen des Elternbeirats, der Schulleitung, der Schülvertretung, der Grundschulen und einiger Bezirksbeiräte in einem offenen Brief an den OB Fritz Kuhn sowie die anderen Bürgermeister und Stadträte gewandt.

 

Wichtigstes Anliegen in Stuttgart-Sillenbuch

„Das Thema ist das mit Abstand wichtigste Anliegen der Sillenbucher für die kommenden Jahre“, schreibt Kapp. In dem Brief fasst er nochmals die wichtigsten Gründe für den Neubau zusammen: Ein Neubau sei nicht teurer als eine umfassende Sanierung, zudem müsste der Schulbetrieb bei einer Sanierung jahrelang auf einer Baustelle stattfinden. Das Schulgebäude sei außerdem in einem sehr schlechten Zustand und entspreche nicht mehr den heutigen Anforderungen. In unmittelbarer Nähe zur Schule sei zudem mit dem Gebiet Schwellenäcker ein Areal vorhanden, auf dem gebaut werden könne. „Es wäre ein Armutszeugnis für die Stadt Stuttgart, wenn nach fast zehn Jahren Diskussion eine scheinbar bequeme, aber höchst ineffiziente Lösung realisiert würde, die dem GSG massiv schadet und Tausende Beteiligte und Bürger an politischen Prozessen in Stuttgart zweifeln lässt“, schließt Kapp.

Wohnungen auf dem Schulareal

Die SPD-Fraktion im Gemeinderat spricht sich in einer Pressemitteilung ebenfalls erneut für den Neubau des Gymnasiums aus: „Bereits im letzten Haushalt 2016/17 beantragte die Stuttgarter SPD-Fraktion Planungsmittel für einen Neubau“, schreiben die Sozialdemokraten. Durch den Neubau könne „modernste Pädagogik“ gewährleistet werden. Außerdem würden wohnungspolitische Gründe gegen eine Sanierung sprechen: „Durch den Neubau der Schule am benachbarten Gebiet Schwellenäcker könnten am bisherigen Schulstandort neue günstige Wohnungen gebaut werden.“ Zudem biete der Neubau die Chance, eine moderne Schule zu errichten, die auch den zukünftigen energiepolitischen Ansprüchen genüge.