Wegen der ins Internet gestellten Daten von AfD-Mitgliedern ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Stuttgart.

Berlin/Stuttgart - Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt wegen der ins Internet gestellten Daten von AfD-Mitgliedern. Es seien mehrere Strafanzeigen aus den Reihen der Alternative für Deutschland (AfD) eingegangen, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Stuttgart. Untersucht werde als mögliches Delikt die Ausspähung von Daten.

 

Die Daten waren am vergangenen Wochenende während des Bundesparteitages der Rechtskonservativen in Stuttgart auf eine linke Internetseite gestellt worden. Dabei handelte es sich um Privatadressen und Telefonnummern von mehr als 2000 AfD-Mitgliedern.

Gab bereits Drohanrufe

„Nach der Veröffentlichung der Daten hat es bereits Drohanrufe bei einzelnen Mitgliedern gegeben, vor ein Privathaus wurde der Spruch „Rassisten raus“ gesprüht“, sagte AfD-Bundesvorstandsmitglied Paul Hampel der dpa. Nach seinen Angaben erstatteten mehrere Hundert betroffene Mitglieder Anzeige.

Die AfD hatte in der baden-württembergischen Landeshauptstadt ein Parteiprogramm verabschiedet, in dem sie eine sehr restriktive Asylpolitik fordert und feststellt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland.