Mit dem Schrecken davon kommen 75 Zugfahrgäste am Dienstagmorgen bei Vaihingen: Ein Regionalexpress kollidiert in Dachswald mit einem Betonklotz, der auf die Gleise gerollt war. Verletzt wird niemand.

Stuttgart-Vaihingen - Ein Wagen eines Regionalexpresses ist am Dienstag in Stuttgart über einen Betonblock gefahren und entgleist. Die etwa 75 Reisenden des Zuges wurden nicht verletzt. Die Strecke der Gäubahn zwischen Stuttgart-Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen war bis gegen 17 Uhr für den Zugverkehr gesperrt.

 

Die Ermittler der Bundespolizei gehen nach ersten Erkenntnissen davon aus, dass in der Nähe der Universität ein Bagger bei Straßenbauarbeiten den Betonklotz nicht richtig abgelegt hat und dieser etwa 30 Meter weit eine Böschung hinunter auf die Gleise stürzte. Der Regionalexpress überfuhr dann diesen etwa ein mal einen Meter großen Klotz - trotz einer Schnellbremsung. Der Zug kam etwa 150 Meter weiter zum Stehen. Von den 75 Fahrgästen wurde keiner verletzt.

Die Evakuierung fand anschließend durch einen weiteren Zug statt, der neben den Unfallzug gezogen wurde. Die Reisenden stiegen dann über Brücken in den Parallelzug, der sie in Richtung Stuttgart weiterbeförderte.

„Glück gehabt“, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Jonas Große. Schließlich hätte der Zug entgleisen und umstürzen können. Nach Bahnangaben entgleiste nicht die Lok, sondern ein sogenannter Steuerwagen. Dieser sehe äußerlich wie ein Personenwagen aus, habe allerdings neben Sitzplätzen für die Fahrgäste auch einen Steuerstand für den Lokführer. Bei dem betroffenen Regionalexpress habe die Lok den Zug geschoben, der Lokführer im vorderen Steuerwagen die Richtung bestimmt.

Die Strecke war bis gegen 17 Uhr gesperrt. Der Verkehr auf der Strecke zwischen Stuttgart-Vaihingen und dem Stuttgarter Hauptbahnhof wurde in beiden Richtungen eingestellt. Der S-Bahn-Verkehr war von dem Unfall nicht betroffen. Regionalzüge und der Intercity von Stuttgart nach Zürich mussten über Sindelfingen/Renningen umgeleitet werden. Das führte zu Verspätungen von etwa 15 Minuten, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte.

Seit 17 Uhr ist ein Gleis des Abschitts bei Stuttgart-Dachswald wieder freigegeben, die Regional- und Intercity-Züge können wieder verkehren. Da das Gleis allerdings in beide Richtungen befahren werden muss, kommt es noch immer zu leichten Verspätungen.

Am Gleis in Richtung Vaihingen müssen noch Reparaturarbeiten durchgeführt werden. Es soll den Angaben des Bahn-Sprechers nach am Mittwochmittag freigegeben werden.

Zunächst musste die Unfallstelle von der Eisenbahn-Unfalluntersuchungsstelle des Bundes (EUB) untersucht werden. Erst nach dem Abschluss dieser Untersuchung konnte die Bahn mit der Bergung des Zuges beginnen.

Die Bundespolizei ermittelt gegen den 52 Jahre alten Baggerfahrer wegen des Verdachts des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Höhe des entstandenen Sachschadens steht noch nicht fest.