Winfried Hermann befürwortet die Idee mit der Gondel. Den Ausbau der Nord-Süd-Straße lehnt er indes ab. Für die Ertüchtigung des Anschlusses der Nord-Süd-Straße an die A 8 gibt es bereits einen Zeitplan.

Vaihingen/Möhringen - Der Plan, ein potenzielles Pendler-Parkhaus kurz nach der Autobahnabfahrt Möhringen mit dem Vaihinger Bahnhof und dem Eiermann-Campus per Gondel zu verbinden, wird im Verkehrsministerium ernsthaft auf seine Machbarkeit geprüft. „Wir als Land sind interessiert daran, dass eine Lösung gefunden wird. Und ich nehme die Idee so ernst, dass wir sie im Haus begleiten“, sagte Landesverkehrsminister Winfried Hermann bei einem Besuch der Filderebene am Mittwoch.

 

Seit März 2016 bereits geistert die Idee von der Seilbahn durch Stuttgart. Die Gondeln sollen den Vaihingern die Angst vor dem drohenden Verkehr durch die Ansiedlung von Daimler und Allianz sowie dem Umbau des ehemaligen IBM-Geländes nehmen. Die Gemeinderats-Grünen hatten das alternative Verkehrsmittel ins Spiel gebracht. Winfried Hermann betonte, dass nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz auch Seilbahnen explizit gefördert werden würden. Zumal die Fahrt in der Höhe für den Minister nur Vorteile hat: günstig im Vergleich zu Schienen, kaum Flächenverbrauch, kein Krach und keine Schadstoffemissionen. „Wir können uns vorstellen, dass das geht in Stuttgart“, sagte er und fügte an, „das wäre ein Hammer in der öffentlichen Wahrnehmung.“

Minister ist für einen Ausbau der Kreuzungen

Einen Ausbau der Nord-Süd-Straße, einer kommunalen Straße, befürwortet er indes nicht. „Ich war nie für den Ausbau der Nord-Süd-Straße“, stellte er klar. Eine Erweiterung würde nach seiner Ansicht die Situation nur verschärfen und noch mehr Verkehr auf die Strecke ziehen. „Das Problem sind eigentlich die Kreuzungen, deren Leistungsfähigkeit deutlich erhöht werden müsste“, sagte er. Die Nord-Süd-Straße verbindet den Synergiepark mit der Autobahn A 8. Wochentags ist sie in den Morgen- und Abendstunden häufig überlastet.

Ein erster Schritt zu einem besseren Verkehrsfluss soll der Ausbau des Autobahnanschlusses sein. Das Regierungspräsidium hat die Planungen bereits Ende November vorgestellt. Vorgesehen ist, den Knoten durch eine zusätzliche freie Rechtsabbiegerspur von der A-8-Rampe in die Nord-Süd-Straße, eine weitere Linksabbiegerspur von der A-8-Rampe in südliche Richtung sowie einen neuen Geradeausstreifen von der Nord-Süd-Straße bis zur Brücke über die Autobahn zu erweitern. Der angestrebte Zeitplan sieht vor, mit den Vorarbeiten im Frühjahr 2018 zu beginnen, die eigentlichen Bauarbeiten könnten dann in den Sommerferien 2018 über die Bühne gehen, heißt es aus dem Ministerium. Erste Untersuchungen sollen bis August laufen. Hermann: „Von mir aus gibt es schon lange das Go, die Zu- und Abfahrten so zu gestalten, dass es keinen Rückstau gibt.“