Der Schwabe bruddelt lieber als dass er Hymnen auf seine Stadt singt. MC Bruddaal bricht damit und singt über „mei Number One“ – Stuttgart. Der Rapper ist in der lokalen HipHop-Szene kein Unbekannter und hat schon in Sachen Stuttgart 21 Position bezogen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Dass „net g’meckert g’nug g’lobt“ ist, gilt als unumstößlicher Bestandteil des schwäbischen Wesens. Auch in der Musik wird das Schwäbische nur selten zu Liebesbeweisen genutzt; Bands wie Breschdleng, Grachmusikoff und Gsälzbär oder der unsterbliche Wolle Kriwanek wählen – wenn es überhaupt sein muss – eher die Understatement-Variante des Hohelieds auf ihre Stadt („Stroßaboh“).

 

Im Kontrast dazu bringt MC Bruddaal pünktlich zu den HipHop Open seinen Rap „Du bisch mei Number One“ raus, einer vier Minuten langen, gut gelaunten Hip-Hop-Liebeserklärung an Stuttgart – mit Textzeilen wie „Wärsch du net da, wär des so wie a Party ohne Alkohol“.

Kein Unbekannter

Dazu sind in dem auf Youtube veröffentlichten Video Bewegtbilder von der Friedrichstraße und der Milaneo-Baustelle zu sehen. Gedreht wurde an einem Sonntagmorgen, deshalb sind die Straßen weitgehend menschenleer.

MC Bruddaal ist in der lokalen Hip-Hop-Szene kein Neuling: Er war Teil der Combo 2hoch4, die bereits 2002 (auf Hochdeutsch) einen Stuttgart-Rap veröffentlichte, und ist ansonsten als Enrico Express unterwegs. Außerdem sind im Netz zwei Anti-S-21-Songs von ihm zu finden („Oba bleiba“).