Auch nach der Insolvenz der Imtech Deutschland bleiben fast alle der davon betroffenen 450 Arbeitsplätze im Gewerbegebiet Stuttgart-Weilimdorf erhalten: Große Teile des Unternehmens wurden von anderen Firmen übernommen.

Weilimdorf - Am 6. August dieses Jahres hat das Unternehmen Imtech Deutschland Insolvenz angemeldet. Davon betroffen waren rund 4000 Mitarbeiter, darunter auch etwa 450 am Standort Weilimdorf. Nach der Übernahme des Unternehmens im November können die meisten davon ihren Arbeitsplatz im Stuttgarter Norden behalten.

 

Der Großteil der Weilimdorfer Imtech-Belegschaft wurde von der Zech-Group übernommen, berichtet der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats Edwin Rief. Er zeigt sich zufrieden mit der Übernahme durch das Bremer Bauunternehmen: „Es waren richtig turbulente Zeiten, bis dann endlich und Gott sei Dank die Firma Zech uns gekauft hat.“ Nicht übernommen wurden die administrativen Bereiche der Imtech wie etwa die Personalabteilung oder die Buchhaltung. Davon seien rund 40 Leute betroffen, sagt Rief. Sie seien aber noch mindestens bis Ende 2016 beim Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt beschäftigt, um die Insolvenz weiter abzuwickeln. Dessen Sprecher Andreas Jung erklärt, dass von Seiten des Insolvenzverwalters insgesamt 14 Kündigungen ausgesprochen wurden.

Für die Übernahme großer Teile der Imtech Deutschland hat die Zech-Group die Rudolf Otto Meyer (ROM) Technik Ltd. & Co. KG gegründet – unter dem Namen ROM firmierte die Imtech Deutschland schon einmal, ehe sie in den niederländischen Mutterkonzern integriert wurde. 368 Mitarbeiter sind bei der ROM Technik in Stuttgart derzeit beschäftigt. Es könnten aber auch noch mehr werden: „Wir werden eher offensiv auf den Personalmarkt gehen“, sagt Jürgen Sautter. Der Ingenieur ist schon seit vielen Jahren im Unternehmen tätig und hat nun gemeinsam mit Burkhard Schmidt die Geschäftsführung übernommen. Momentan sei seine schwierigste Aufgabe, die Beschäftigten in dem Veränderungsprozess von einem konzerngesteuerten zu einem mittelständisch geprägten Unternehmen mitzunehmen, erklärt Sautter: „Die Mitarbeiter müssen erst mal wieder Vertrauen fassen ins Unternehmen und in das, was die Führung tut.“ Einen Motivationsschub für die Belegschaft erhofft er sich unter anderem durch zwei Aufträge über insgesamt knapp 6 Millionen Euro, die in den ersten Wochen nach der Übernahme an Land gezogen werden konnten.

Derweil hat Firmenchef Kurt Zech dieser Tage in einem Interview mit der „Wirtschaftswoche“ angekündigt, dass die Immobilienkosten drastisch gesenkt werden sollen. Der Standort an der Motorstraße werde aber nicht in Frage gestellt, erklärt Unternehmenssprecher Holger Römer: „Der Standort Stuttgart ist sogar aufgewertet worden, da die operative Führung der ROM Technik dorthin verlagert wurde.“ Auch der andere einstige Imtech-Standort im Weilimdorfer Gewerbegebiet bleibt erhalten: Der an der Korntaler Landstraße angesiedelte Geschäftsbereich Prüfanlagen gehört nun zur Weiss Umwelttechnik GmbH. Deren Geschäftsführer Peter R. Manolopoulos erklärte, dass alle Mitarbeiter übernommen wurden. Nach Angaben des Unternehmenssprechers Neill Busse sind in Weilimdorf etwa 25 Menschen beschäftigt. Und es gebe keine Pläne, daran etwas zu ändern.