Der BDS in Stuttgart-Weilimdorf hat sich umbenannt in „WeilAktiv“. Der Verein möchte sich breiter aufstellen und alle Selbstständigen im Bezirk ansprechen – wie etwa Rechtsanwälte, Ärzte oder Architekten.

Weilimdorf - Den Weilimdorfer Bund der Selbstständigen (BDS) gibt es nicht mehr. Bei der Mitgliederversammlung des Gewerbe- und Handelsvereins wurde jüngst vollzogen, was bereits im September 2014 beschlossen wurde: „Wir sind aus dem Landes- und dem Kreisverband des Bunds der Selbstständigen ausgeschieden“, erklärt Eckhardt Binder, der letzte Vorsitzende des Weilimdorfer BDS. Nun steht er dem Verein „WeilAktiv – Selbstständige in Weilimdorf“ vor; auf diesen Namen einigten sich die Mitglieder bei ihrer Hauptversammlung im März.

 

Auch unter diesem neuen Dach wird es die bisherige „Aktionsgemeinschaft Weilimdorf am Fuße der Solitude“ geben, sie firmiert künftig als „Fachgruppe Aktionen“ des Vereins Weilaktiv. „Langfristig wird es vielleicht noch weitere Fachgruppen geben“, sagt Marcus Mannsdörfer, der gemeinsam mit Kris Dujmic und Albert Sessler als Sprecher der Fachgruppe fungiert. Ein wesentlicher Grund für den Austritt aus dem Dachverband und für die Umbenennung sei gewesen, dass man sich künftig möglichst breit aufstellen wolle, erklärt Mannsdörfer: „Unter dem Dach Weilaktiv wollen wir Händler, Handwerker und Dienstleister vereinen.“ Ziel sei, künftig beispielsweise auch Ärzte, Architekten oder Rechtsanwälte als Mitglieder zu gewinnen, um gemeinsam die Interessen der Weilimdorfer Selbstständigen zu vertreten. Aber auch Vermieter sollen sich angesprochen fühlen, sagt Eckhardt Binder: „Wir müssen die Außenbezirke stärken, auch mit Blick auf die Immobilienbesitzer.“ Hinzu komme, ergänzt der zweite Vorsitzende von Weilaktiv Stefan Wiertzema, dass man mit dem neuen Namen auch den Bezug zum Bezirk betonen wolle. „Wir wollen auch enger mit anderen Vereinen zusammenarbeiten“, sagt Wiertzema. So richte Weilaktiv etwa bei der diesjährigen Jubiläumsfeier der Freiwilligen Feuerwehr das Feuerwerk aus. Auch mit Selbstständigen in den Weilimdorfer Stadtteilen soll es künftig Kooperationen geben, sagt Eckhardt Binder. „Aber wir haben bisher noch keine Anknüpfungspunkte gefunden.“

Stadtteilmanager Torsten von Appen von der städtischen Wirtschaftsförderung sagt, dass die Umfirmierung des Vereins absolut sinnvoll sei: „Die meisten Leute, die sich heute selbstständig machen, sind Dienstleister.“ Und für den Kontakt zur Stadt, seien Vereine wie Weilaktiv existenziell wichtig, sagt der Stadtteilmanager: „Ohne sie hätten wir gar keinen Zugriff auf die Wirtschaftstreibenden.“ Zudem seien es diese Vereine, die mit verkaufsoffenen Sonntagen und anderen Events für die Belebung der Stadtteile sorgten, sagt von Appen. Allerdings gebe es darüber hinaus noch viele andere wichtige Aufgaben wie etwa die gemeinsame Außendarstellung oder die Kontaktpflege mit Vermietern von Gewerbeflächen vor Ort.

Um das alles stemmen zu können, sei es wichtig, möglichst viele aktive Mitglieder zu haben, sagt Marcus Mannsdörfer. Dies sei aber auch von Vorteil für die Interessenvertretung gegenüber der Stadt, damit die Stimme des Vereins mehr Gewicht habe. „Wir in den Außenbezirken haben viel mehr zu kämpfen als die Innenstadt“, sagt Mannsdörfer. Dabei hätten die Vororte eine wichtige Funktion für die Versorgung der Menschen. Im Rathaus jedoch würden häufig nur die Belange der Stadtmitte gesehen. Die Sanierung des Kiesbetts auf dem Löwenplatz beispielsweise sei erst nach zähem Ringen beschlossen wurde.

Ihre dringlichste Aufgabe sehen die Selbstständigen von Weilaktiv aber darin, vor Ort aktiv zu sein. „Und Festle gehören eben auch dazu, um Weilimdorf attraktiv zu machen“, sagt Stefan Wiertzema. Als nächstes steht am 30. April das Aufstellen des Maibaums an. Und auch da hat sich was geändert in Weilimdorf: Nachdem im vergangenen Jahr in drei Außenbezirken die Maibäume vom Wind umgeknickt worden seien, werde auf dem Löwenplatz nun ein Baum aus Aluminium aufgestellt, erklärt Eckhardt Binder: „Das ist ein Novum in Stuttgart.“