Der Neue Friedhof in Stuttgart-Weilimdorf liegt am Waldrand. Immer wieder waren Wildscheine dort zu Gange. Der Bezirksbeirat hat nun einen Antrag der AfD, den Zaun um den Friedhof zu verstärken, aber abgelehnt – der Zaun sei bereits ausgebessert worden.

Weilimdorf - Der Bezirksbeirat hat sich in seiner Sitzung am vergangenen Mittwoch gegen eine stärkere Umzäunung des neuen Friedhofs ausgesprochen. Der Vertreter der AfD im Bezirksbeirat, Frank Ebel, hatte beantragt, den Zaun um den Friedhof vor allem nahe des Erdreichs durch Industriezaun zu verstärken. Damit solle verhindert werden, dass Wildtiere den Zaun unterwühlen und auf das Friedhofsgelände gelangen können, heißt es in dem Antrag. Zudem habe der Zaun Lücken, die geschlossen werden sollen, sagte Ebel.

 

Dieter Benz (SPD) erklärte, nach Auskunft eines Friedhofsgärtners sei der Zaun schon ausgebessert und verstärkt worden, und beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt (GFF) überlege man bereits, weitere Verbesserungen vorzunehmen. Zudem gebe es dort zur Zeit keine Probleme mit Wildschweinen mehr.

Tatsächlich hielten sich die Tiere derzeit zurück, sagte Ebel. Dies sei aber auf den biologischen Zyklus der Wildschweine zurückzuführen, habe ihm der Jagdpächter erklärt: Die Schwarzkittel kümmerten sich gerade um ihren Nachwuchs. „Der nächste Versuch, in den Friedhof einzudringen, ist zu erwarten“, sagte Ebel. Grünen-Bezirksbeirätin Annekathrin Essig entgegnete, dass sie eben genau nicht wolle, dass der Zaun an allen Stellen in den Boden eingegraben werde, schließlich sollten manche Tiere wie Igel oder Frösche noch durchkommen: „Auch der Friedhof ist ein Lebensraum.“ Die Menschen, die dort Gräber zu pflegen hätten, seien dankbar, wenn die Schnecken auf dem Friedhofgelände gefressen werden. Auch Stephan Gier (CDU) wies darauf hin, dass der Friedhof im Wald liege und man sich daher vielleicht darauf einstellen müsse, dass dort auch Tiere zu Gange seien. So lehnte der Bezirksbeirat den Antrag mehrheitlich ab, lediglich Frank Ebel stimmte dafür, die Freien Wähler enthielten sich.

Bereits in der vorangegangenen Sitzung des Gremiums im März hatte sich Ebel der Wild-Problematik gewidmet. Damals hatte er beantragt, dass die Stadtverwaltung prüfen möge, ob und wie die von Wildschäden betroffenen Gartenbesitzer in Bergheim vom GFF unterstützt werden können. Auch dafür fand sich aber keine Mehrheit im Bezirksbeirat, der Antrag wurde abgelehnt.