Der Architekt und der Bauherr haben ihre Neubaupläne an der Schwieberdinger Straße im Gestaltungsbeirat vorgestellt.

Stuttgart-Zuffenhausen - Wenn es nach Hans-Peter Fritz geht, könnten seine Pläne auf dem rund 1,7 Hektar großen Grundstück zwischen Schwieberdinger, Marconi- und Lorenzstraße schon umgesetzt sein. Bereits im Mai 2015hat er zum ersten Mal den Mitgliedern des Ausschusses für Umwelt und Technik in nichtöffentlicher Sitzung präsentiert, was er sich auf der Fläche vorstellen kann, die zum größten Teil ihm und seiner Familie gehört. „Die Resonanz auf unsere Pläne war damals äußerst positiv“, sagte Fritz. Doch einige Details müssen noch besprochen werden. Nun hat er sein Konzept am Dienstag gemeinsam mit dem Architekten Vittorio Magnago Lampugnani dem neuen Gestaltungsbeirat der Stadt vorgestellt.

 

Das Gelände, um das es sich handelt, liegt in unmittelbarer Nähe zum erweiterten Werksgelände von Porsche. Dort verfügt die Spedition Fritz über ein vermietetes Bürohaus und mehrere Hallen, Parkplatzflächen und einen großen Rangierhof für Lastwagen. „Das Grundstück ist schon lange im Besitz unserer Familie. So soll es auch bleiben. Wir sind keine Projektentwickler“, sagte Fritz. Geplant hat er, dass auf seinem Grundstück in drei Bauschritten fünf Neubauten entstehen. Ein Gebäude soll erhalten bleiben. Als Herzstück des neuen Areals gilt ein geräumiger, baumbewachsener Platz, in der Mitte des Areals. Und ringsherum? Vor allem sind auf dem sogenannten Fritz-Campus Büros geplant – aber auch zwei Kindertagesstätten, ein Restaurant, ein Café und einen Lebensmittelladen soll es geben.

Das Getränkemarkt-Grundstück fehlt noch

„Nach der Vorstellung im Mai 2015 haben wir die Wünsche der Stadt berücksichtigt und das Projekt weiterentwickelt“, sagte Hans-Peter Fritz. „Der Verkehr und das Umfeld haben dabei eine sehr große Rolle gespielt.“ Die Stadt wolle, dass er für den Straßenbereich Flächen an der Lorenz- und der Schwieberdinger Straße abtrete. Zudem solle eine größere Fläche unbebaut bleiben. Letzteres sei grundsätzlich kein Problem. Rund 7000 Quadratmeter an Gartenfläche habe man berücksichtigt – als Grünstreifen zwischen der Wohnbebauung an der Marconistraße und den Neubauten. Allerdings gebe es auch noch ein Grundstück, das zwar in den Campus-Plänen schon berücksichtigt sei, ihm allerdings noch nicht gehöre. Es handelt sich dabei um die Fläche eines Getränke-Marktes an der Schwieberdinger Straße. „Der Eigentümer ist unser Nachbar und würde mitziehen. Er ist mit mir freundschaftlich verbunden“, sagte Hans-Peter Fritz. Der Mann würde sein Grundstück verkaufen, wenn er ein vergleichbar gutes Grundstück für einen neuen Getränkemarkt bekommen würde, erklärte Fritz, der auch seine Bereitschaft signalisierte, Teile seines Grundstücks an die Stadt abzutreten. Allerdings müsse er natürlich auch wirtschaftlich denken. Er brauche eine gewisse Fläche und Größe für sein Projekt. „Wenn wir also mehr freie Flächen schaffen, müssen wir bei den Gebäuden auch etwas mehr in die Höhe gehen“, sagte Fritz.

Es gibt noch keinen konkreten Zeitplan

Architekt Lampugnani könnte sich sehr gut vorstellen, dass alle Gebäude fünfgeschossig werden – bis auf ein Haus an der Schwieberdinger Straße. „Dort hätten wir gerne einen Hochpunkt“, sagte er am Dienstag. Das habe die Stadt aber bislang kategorisch abgelehnt, ergänzte Fritz. Geeinigt habe man sich deshalb darauf, dass zumindest die beiden Gebäude in der Mitte sechs Stockwerke haben dürfen. Die Mitglieder des Gestaltungsbeirats lobten die Entwürfe des Architekten und Bauherrn. „Hier entsteht ein Stück Stadt. Sie richten den Blick in die übernächste Zukunft, wenn sich Stuttgart immer mehr verdichtet hat“, sagte der Vorsitzende des Gestaltungsbeirats, Patrick Gmür, aus Zürich. Die Bebauung sei mitnichten zu massig, „aber eine Adressierung fehlt. Ich würde es definitiv begrüßen, wenn es einen Hochpunkt geben würde“.

Allerdings stellt Hans-Peter Fritz auch klar, dass eine höhere Bebauung das geltende Planungsrecht vor Ort überschreitet. Ein neuer Bebauungsplan müsse her. „Der Aufstellungsbeschluss könnte allerdings relativ zügig vorliegen“, sagte der Unternehmer auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir müssten nicht bei Null anfangen.“ Zu einem konkreten Zeitplan möchte er sich aber derzeit noch nicht äußern.