Die neuen Räume der mobilen Jugendarbeit an der Haldenrainstraße in Rot sind offiziell eröffnet worden. Bereits im November sind die Jugendarbeiter dorthin umgezogen.

Stuttgart-Zuffenhausen - Noch ist sie klein. Doch bald wird sie groß sein. Schließlich ist die blaue Miniatur-Holzbank mit dem Herzchen nur ein Symbol, für das, was da noch kommen soll. Jutta Jung, Fachdienstleitung Mobile Jugendarbeit und Schulsozialarbeit der Caritas Stuttgart, brachte sie als Geschenk mit – zur Einweihung der neuen Räume der mobilen Jugendarbeit in Stuttgart-Rot. „Selbst bemalt“, schmunzelte Jung und erklärte: „Ich habe gehört, dass ihr noch eine Bank vor der Tür braucht.“ Daher habe sie mit dem Behindertenzentrum BHZ in Feuerbach gesprochen. „Die schreinern in ihrer Werkstatt eine Bank nach euren Wünschen!“

 

Zur offiziellen Feierstunde kamen Vertreter aller Beteiligten

Bereits im November waren die Jugendarbeiter von der Fürfelder Straße, wo sie drei Jahrzehnte residierten, in die Haldenrainstraße 186 gezogen, wegen der Baumaßnahmen der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft SWSG. Nun, zur offiziellen Feierstunde, kamen Vertreter aller Beteiligten, darunter der SWSG, der Kirchengemeinden, des Bezirksbeirats und des Fördervereins der Gesellschaft für Mobile Jugendarbeit Freiberg/Mönchfeld/Rot. Letztere betreibt neben den Mobilen in Rot auch das Stadtteilteam im Freiberger Rilkeweg. Dort hatte man mit einem kleinen Büro 1967 begonnen, drei Jahre entstand die Gesellschaft, die längst auch einen Förderverein besitzt. Deren Vorsitzender Ital Schadewaldt brachte denn auch Kraft- und Nervennahrung mit: In seiner Geschenktüte hatte er unter anderem Süßigkeiten, einen Balance- sowie und einen Powertee.

An die Zukunft dachte zudem der Bezirksvorsteher von Zuffenhausen, Gerhard Hanus. 200 Euro hatte er im Gepäck. Dieser Zuschuss soll dazu beitragen, dass der Mädchenclub der Mobilen einen Ausflug nach Köln durchführen kann. „Die mobile Jugendarbeit macht hier einen wichtigen und sehr guten Job“, dankte Hanus. Und er betonte, dass er über den Bezirksbeirat, aber auch darüber hinaus sich einsetze, Projekte möglich zu machen. „Ich suche Unterstützer und Spender“, versicherte er Anne Kunz, Leiterin der mobilen Jugendarbeit in Rot, und ihrem Team.

Das Team ist höchst zufrieden mit den neuen Räumen

Die Gaben der Kirchengemeinde Himmelsleiter, die – wie auch die katholische Kirchengemeinde Zur Heiligen Dreifaltigkeit – zum Umzug 5000 Euro gespendet hatten, wurden indes schon verwendet. Auf die Sitzsäcke im lichten Eingangsbereich hinter den Schaufenstern hätten sich seit dem Umzug schon einige Teenager niedergelassen, so Anne Kunz. Nicht nur angesichts dessen empfand Himmelsleiter-Pfarrer Jörg-Michael Bohnet, der auch im Vorstand der Jugendarbeits-Gesellschaft ist, „dreimal Freude“. Die Zusammenarbeit mit und die Beziehung zu den Mobilen sei gut, nun seien sie in direkter Nachbarschaft, schließlich belebten sie die Haldenrainstraße, die sich derzeit im Generationenwechsel befinde. „Wenn ihr einen Raum braucht, ihr könnt einen der Gemeinde kostenlos nutzen“, sagte er.

Kunz und ihr sechsköpfiges Team sind höchst zufrieden mit den neuen Räumen, die ihnen von der SWSG angeboten wurden. „Wir haben viel mehr Platz, es ist hell, bewusst offen nach außen gehalten, einladend, damit jeder sieht, er kann einfach reinkommen“, sagt die Leiterin. Auch Räume im Untergeschoss habe man nun für Projekte sowie einen abgeschlossenen Raum für Besprechungen. „Und ein schönes Büro, in dem wir auch die Bewerbungen mit den Jugendlichen schreiben können.“ Der Übergang zwischen Schule und Beruf sei stets ein wichtiges Thema bei den Teenagern. Zudem kämen die jungen Menschen, meist zwischen 14 und 25 Jahre alt, wegen Schulproblemen, Konflikten mit den Eltern, Suchtberatung oder Liebeskummer zu ihnen. „Dass wir nun hier unsere Arbeit machen können, dafür danke ich allen, die uns dabei unterstützen.“