Das katholische Gotteshaus St. Antonius in Zuffenhausen wird äußerlich auf Vordermann gebracht. Im Frühjahr soll die Kirche wieder in voller Pracht dastehen.

Zuffenhausen - Der Zahn der Zeit macht auch vor Gotteshäusern nicht Halt. An der katholischen Kirche St. Antonius in Zuffenhausen hat er in den vergangenen Jahren ordentlich genagt. Viele Fugen zwischen den Backsteinen sind offen, die Abschlusssteine sind teilweise schwarz, hier und da vermoost und auch die Dachrinne ist nicht mehr ganz intakt. Nun müssen also die Profis ran. In zwei Schritten wird das Kirchengebäude von außen wieder auf Hochglanz gebracht. Bis Weihnachten will man die Seite an der Markgröninger Straße bearbeiten, im Frühjahr ist dann die Gebäuderückseite dran. Rund 80 000 Euro wird das die Kirchengemeinde kosten.

 

Je länger man warte, desto schlimmer würden die Schäden, sagt Jürgen Harrmann. Der Immobilienverwalter von St. Antonius weiß bestens Bescheid über die Schäden am Gotteshaus. Das letzte Mal, dass ähnliche Arbeiten durchgeführt wurden, sei vor ungefähr 25 Jahren gewesen. Seitdem haben Umwelt und Abgase vor allem die Fugen und die Abschlusssteine wieder angegriffen.

Wie schnell die Natur Räume für sich erobert, ist am Kirchturm von der Markgröninger Straße aus zu sehen. Eine Birke hat hier zwischen den Backsteinen Wurzeln geschlagen und wächst seit einiger Zeit munter und unaufhaltsam weiter. „Wir haben sie schon abgeschnitten, doch sie wuchs weiter“, sagt Harrmann und lacht. Das robuste Bäumchen muss natürlich weg und die Fugen müssen wieder abgedichtet werden. Gleiches gilt für das Moos und sonstige Ablagerungen, die sich auf vielen der hellen Steine festgesetzt haben.

Falscher Sandstein birgt Herausforderungen

Auch wenn es auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, ein paar Steine sauber zu bürsten. In der Realität gestaltet sich die Sache laut Harrmann komplizierter. „Wir haben lange überlegt, wie man das machen kann“, sagt er und zeigt auf die einst hellen und mittlerweile teilweise schwarzen Sandsteine, die in Wahrheit gar keine Sandsteine sind. „Es handelt sich um Kunststeine, die nur so aussehen und extra gegossen wurden“, sagt er. Warum diese und nicht echter Sandstein an der 1903 erbauten Kirche verwendet wurden, weiß er nicht. „Könnte ein Kostenfaktor gewesen sein.“ Doch das Problem sei ein anderes: „Die Abschlusssteine haben zum Schutz eine Beschichtung drauf gehabt, die sich ablöst“, erklärt er. Nun müsse also nicht nur der Schmutz, sondern auch die Beschichtung komplett entfernt werden. Noch sei nicht klar, ob danach wieder eine Beschichtung angebracht werden müsse.

Mit dem ersten Teil der Arbeiten wolle man vor Weihnachten fertig sein und das Gerüst abbauen. „Wie gut man voran kommt, hängt aber vom Wetter ab“, sagt Harrmann. Zu kalt und frostig dürfe es nicht werden. Im Frühjahr, wenn der zweite Schritt erfolge, werde das Gerüst wieder aufgebaut. „Dann werden auch der runde Anbau auf der Hinterseite und das Schindeldach gemacht“, sagt Harrmann.