Der Stuttgarter Autobauer Daimler machte vor einem Jahr mit einem heftigen Ergebniseinbruch und einer Gewinnwarnung Schlagzeilen. Wenn die Schwaben am Mittwoch ihre Quartalszahlen vorlegen, dürfte das allerdings ganz anders aussehen.

Der Stuttgarter Autobauer Daimler machte vor einem Jahr mit einem heftigen Ergebniseinbruch und einer Gewinnwarnung Schlagzeilen. Wenn die Schwaben am Mittwoch ihre Quartalszahlen vorlegen, dürfte das allerdings ganz anders aussehen.

 

Stuttgart - Gestärkt von neuen Modellen gibt der Autobauer Daimler am Mittwoch (30.) Auskunft über seinen Jahresauftakt. Die Schwaben hatten Ende vergangenen Jahres an Schwung gewonnen und ihre Ziele für 2013 übertroffen. „Ich erwarte sehr Positives“, sagt Autoexperte Stefan Bratzel von der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach mit Blick auf das erste Quartal. „Von den Absatzzahlen wächst man überdurchschnittlich im Vergleich zu den Wettbewerbern.“ Auch bei Umsatz und Ergebnis erwarte er eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Rückwind hatten Daimler zuletzt zahlreiche neue Modelle wie das runderneuerte Flaggschiff S-Klasse oder auch neue Kompaktwagen gegeben. Daimler will bis 2020 noch zwölf Modelle auf den Markt bringen, die noch keinen Vorgänger haben. Erst im März hatten die Schwaben den besten Verkaufsmonat ihrer Geschichte gefeiert. Die jüngsten Anläufe könnten jedoch Kosten verursacht haben, die sich im ersten Quartal beim Ergebnis bemerkbar machen, erwartet Analyst Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler. Im Februar war die Produktion der neuen C-Klasse angelaufen, im März hatten die Schwaben den kompakten Geländewagen GLA auf den Markt gebracht.

Umsatz, Ergebnis und Absatz sollen 2014 deutlich steigen

Ungedachtet dessen dürfte der Jahresauftakt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aber ordentlich ausfallen: Damals hatte Daimler vor allem im wichtigen Autogeschäft geschwächelt und eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr geben müssen. Daran ist derzeit nicht mehr zu denken - Anfang des Monats hatte Daimler-Chef Dieter Zetsche auf der Hauptversammlung in Berlin die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. Demnach sollen Umsatz, Ergebnis und Absatz 2014 deutlich steigen.

Kurzfristig bremsen könnten den Dax-Konzern lediglich Sondereffekte: Experten zufolge dürfte im ersten Quartal durch den angekündigten Verkauf der Anteile am Motorenbauer Rolls-Royce Power Systems (RRPS, früher Tognum) ein negativer Bucheffekt entstehen. Hintergrund ist, dass Daimler durch den angeschobenen Ausstieg wohl die bisherige Verkaufsoption aus der Bilanz rechnen muss.

Das Minus dürfte sich aber schon bald umkehren: Daimler rechnet noch in diesem Jahr mit dem Abschluss des Verkaufs. Der wiederum dürfte nach jüngsten Angaben 2,43 Milliarden Euro in Daimlers Kasse spülen. Den Erlös will der Dax-Konzern in sein Kerngeschäft investieren.