Erst vor zwei Jahren hatte Daimler nach chronischer Erfolglosigkeit den Versuch abgebrochen, der Marke Maybach neues Leben einzuhauchen. Jetzt nimmt der Stuttgarter Autobauer noch einmal Anlauf und will besonders luxuriöse Wagen der S-Klasse künftig unter dem Namen Mercedes-Maybach verkaufen.

Stuttgart - Der Autobauer Daimler nimmt einen neuen Anlauf beim Maybach. Besonders luxuriöse Modelle der S-Klasse sollen als Mercedes-Maybach an den Start gehen, kündigte Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius an. Maybach wird damit keine eigenständige Marke wie früher, sondern eine sogenannte Submarke von Mercedes-Benz – ähnlich wie der Name Mercedes-AMG für die besonders sportlichen Wagen mit dem Stern steht.

 

Erst vor zwei Jahren hatte Daimler nach chronischer Erfolglosigkeit den Versuch abgebrochen, der Marke Maybach neues Leben einzuhauchen. Einst galten Automobile mit dem Markenzeichen MM (Maybach-Motorenbau) als Pendant zu Rolls-Royce (RR). In den zwanziger und dreißiger Jahren ließ sich die Crème de la Crème in den imposanten Wagen chauffieren, die nach Wilhelm Maybach benannt waren, der als „König der Konstrukteure“ galt. An diese Tradition wollte Daimler 2002 anknüpfen – doch der Absatz blieb weit unter den angepeilten 1000 Wagen im Jahr. Im ersten vollen Jahr wurden 600 Autos verkauft, später waren es 200. Im Dezember 2012 wurde die Produktion eingestellt.

Wagen sollen weniger kosten als der frühere Maybach

Welchen Absatz der Autobauer nun mit dem neuen Mercedes-Maybach anpeilt, wollte der Vertriebschef nicht sagen. Der Absatz werde deutlich oberhalb der alten Maybach-Zahlen liegen, sagte Källenius lediglich. Auch der Preis gilt noch als Betriebsgeheimnis. Der Vertriebschef gab lediglich an, dass die Wagen weniger kosten sollen als der frühere Maybach und fügte hinzu: „Sie werden überrascht sein, wie viel Auto Sie für das Geld bekommen.“ Der frühere Maybach lag mit mindestens gut 400 000 Euro in der Preisklasse von Rolls-Royce, der S 600 kostet bisher als teuerste Variante der S-Klasse 164 000 Euro, eine von der Tuning- Tochter AMG veredelte Variante des Flaggschiffs der Marke mit dem Stern ist für 234 000 Euro zu haben. Rolls-Royce ist Weltmarktführer im Preissegment über 200 000 Euro und expandiert kräftig. In den ersten neuen Monaten des laufenden Jahres hat die BMW-Tochter den Absatz um 24 Prozent auf fast 2900 Wagen steigern können.