Der Diesel könnte für Bosch zunehmend zum Sorgenkind werden, denn die Abgasaffäre ist noch lange nicht ausgestanden.

Wirtschaft: Imelda Flaig (imf)

Stuttgart - Obwohl der Bosch-Konzern im vergangenen Jahr mit rund 70 Milliarden Euro Umsatz in eine neue Größenordnung gewachsen ist und auch mit einer operativen Rendite von 6,5 Prozent ordentlich dasteht, dürfte das Management derzeit mächtig unter Strom stehen. Der Grund: die Abgasaffäre ist noch lange nicht ausgestanden. Das dürfte auch ein großes Thema bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch sein, die erstmals im neuen Forschungszentrum in Renningen stattfindet. Es geht zum einen darum, dass Bosch möglicherweise nicht nur VW mit verbotenen Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung beliefert hat, sondern auch andere Autohersteller, zum anderen geht es um den Dieselantrieb insgesamt. Der ist durch den VW-Skandal heftig in die Kritik geraten und Bosch-Chef Volkmar Denner macht auch keinen Hehl daraus, dass er sich Sorgen um die Zukunft des Diesel macht. Der Diesel ist ein für Bosch wichtiger Bereich, der allein rund 50 000 Beschäftigte zählt. Das Geschäft mit der Automobilindustrie ist noch immer größter Umsatzbringer steuert rund 60 Prozent zum Umsatz des Technologiekonzerns bei.

 

Auch die fortschreitende Digitalisierung wird ein wichtiges Thema sein. Hier kann der Konzern zunehmend die Früchte der hohen Investitionen ernten. Für Funktionen wie Spurhalte- oder beispielsweise Notbremsassistenten sind Sensoren erforderlich, mit denen Bosch weltweit punkten kann. Sensoren sind eine Schlüsseltechnologie für die vernetzte Welt – egal ob es um automatisiertes Fahren geht, intelligente Backöfen, vernetzt Maschinen oder eine ferngesteuerte Heizung. Bosch ist in allen Bereichen dabei.