Der Stuttgarter Autozulieferer Mahle will bis 2019 hunderte Stellen streichen. Zugleich kündigte der Kolben-Spezialist eine Übernahme in den USA an.

Stuttgart - Der Autozulieferer Mahle will seine Kosten drücken und in Deutschland Hunderte Stellen streichen. Das bestätigten Betriebsratskreise am Donnerstag in Stuttgart. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ berichtet, Mahle wolle bis 2019 unter anderem in Rottweil bis zu 300 und im fränkischen Gaildorf bis zu 100 Jobs abbauen.

 

Bereits Ende 2014 war bekanntgeworden, dass das Unternehmen seine Personalkosten um 15 Prozent senken will und auch eine Rückkehr zur 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich in Betracht zieht. Am Donnerstag gab es bei Mahle Aktionen gegen die geplanten Sparmaßnahmen.

Hintergrund sind Ende Juni auslaufende Verträge zu Jobsicherungen an verschiedenen Standorten, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließen. Eine Verlängerung dieser Vereinbarungen sei „nur möglich, wenn die Wettbewerbsfähigkeit einzelner Standorte durch Kostenreduzierungen - auch bei den Personalkosten - deutlich verbessert werden kann“, erklärte Mahle auf dpa-Anfrage.

Der Zulieferer hat weltweit nach eigenen Angaben rund 66 000 Beschäftigte. Zuletzt waren es rund 14 000 in Deutschland. Zugleich kündigte der Kolben-Spezialist eine Übernahme in den USA an: Mahle schluckt demnach die Klimatechnik-Sparte des US-Zulieferers Delphi. Durch den Zukauf wollen die Schwaben nach eigenen Angaben den Bereich Thermomanagement weiter ausbauen, bei dem es unter anderem um die Motorkühlung und die Klimatisierung von Fahrzeugen geht.