Filip Barankiewicz stammt aus Warschau und wurde in Polen zum Tänzer ausgebildet. Er tanzt seit 1996 beim Stuttgarter Ballett und ist seit 2002 hier Erster Solist. Das Wichtigste am Stuttgarter Ballett ist:John Cranko. Er war und ist bis heute ein Vorbild. Viele Generationen von Schülern, Tänzern und Choreographen profitieren weiter von ihm, nicht nur in Stuttgart. Dieses Erlebnis aus meiner Anfangszeit in Stuttgart werde ich nie vergessen: Ganz am Anfang meiner Karriere hier hatte ich mein Rollendebüt als Benvolio in „Romeo und Julia“. Dies ist eine eher kleinere Rolle. Aber am Ende des ersten Aktes verletzte sich der Romeo, und da niemand anders schnell genug geholt werden konnte, musste ich als Romeo im zweiten Akt einspringen. Ich hatte also am gleichen Abend ein Teil-Rollendebüt als Romeo! Den dritten Akt hat dann ein anderer Tänzer getanzt. Einige Jahre später folgte dann mein offizielles Romeo-Rollendebüt. Filip Barankiewicz reizt jetzt die Arbeit als Ballettmeister.Sebastien Galtier Meine wichtigste Rolle: Petrucchio in John Crankos „Der Widerspenstigen Zähmung“. Ich liebe dieses Ballett. Ich hatte die große Ehre, in Rio de Janeiro mit Marcia Haydée und Richard Cragun – für die beiden hatte John Cranko die zwei Hauptrollen kreiert – an der Rolle zu arbeiten. Die anstrengendste Probe, die ich jemals erlebt habe: Jede Probe ist auf ihre Art und Weise anstrengend. Mal fällt einem eine Choreografie leicht, mal muss man etwas mehr Geduld aufbringen bis man selbst mit dem Endergebnis zufrieden ist. Gerade die technisch schwierigen Sachen waren und sind für mich bis heute diejenigen, die mich am meisten anspornen. Mein Lieblingsort im Stuttgarter Theater: ganz klar die Bühne! Meine Pläne für die Zukunft: Seit letztem Jahr habe ich begonnen, Training zu geben und zu coachen. Es ist ein Vergnügen, mit Tänzern Rollen einzustudieren und das Ergebnis dann aus der Zuschauerperspektive zu erleben. Dadurch habe ich herausgefunden, dass mich die Arbeit als Ballettmeister reizt. Ich werde jetzt noch freischaffend tanzen, aber ich möchte meine Erfahrung an die nächsten Generationen weitergeben – mit ihnen arbeiten, an ihre Grenzen gehen und aus jedem einzelnen das ganz Individuelle herausholen. Ich freue mich und bin voller Enthusiasmus. Ein Wort an das Publikum zum Abschied: als erstes und wichtigstes, dass ich auf achtzehn großartige Jahre zurückblicken kann und ich jeden Moment auf der Stuttgarter Bühne mit ihrem fantastischen Publikum genossen habe. Ich möchte mich bedanken für die jahrelange Unterstützung – ohne die Ballettfans wäre diese Kunstform ganz sicher nicht möglich.