Impressionen einer Nacht: 200 Gäste haben die Preisträger in den Wagenhallen gefeiert. Und dabei haben sich auch die Juroren wie der Tänzer Eric Gauthier und der Sven Ulreich, der Torhüter des VfB Stuttgart, besser kennengelernt.

Stuttgart - Der Moderator Timo Brunke hat es auf den Punkt gebracht: „Menschen beginnen, Gutes zu tun und fragen nicht danach, was sie dafür kriegen: Ihre Währung heißt Sinn.“ Geehrt wurden am Montagabend in den Wagenhallen zehn Preisträger, die von einer Jury unter mehr als 200 Vorschlägen ausgewählt worden sind. Jeder von ihnen erhielt einen Scheck über 3000 Euro und einen Pokal. Eingeladen hatten die Stuttgarter Versicherungsgruppe und die Stuttgarter Zeitung.

 

Die Gäste haben sich bei der Veranstaltung offenbar wohl gefühlt. Zum Beispiel Sven Ulreich, VfB-Torwart und Jurymitglied. Für ihn war es eine Gelegenheit, die anderen Juroren wiederzusehen: „Wir waren eine gute Gruppe, vor allem Eric Gauthier und ich haben uns so besser kennengelernt.“ Der Fußballer und der Tänzer haben einen guten Draht zueinander. Sie treffen sich auch privat. „He’s a good guy“, sagte der Frankokanadier Gauthier über Ulreich, er sei ein „guter Typ“. Die Preisträgerin Renate Banse hat Ulreich übrigens angeboten, ihm zu zeigen, wie er seinen Schwimmstil noch verbessern kann. Die Schwimmlehrerin vom SV Vaihingen hat 2800 Kindern das Schwimmen beigebracht.

Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte die Band Füenf. Ehrenamtliches Engagement ist Patrick Bopp, einem der Sänger der A-Cappella-Truppe, auch ein persönliches Anliegen. Er ist Initiator der Stuttgarter Vesperkirchenband; seit viereinhalb Jahren engagiert er sich dafür: „Es ist ein Projekt, das mir ans Herz gewachsen ist, und ich merke, wie die Lebensqualität durch ehrenamtliche Arbeit steigt.“ Bopp findet, dass durch den Preis Menschen in den Mittelpunkt gestellt werden, die sonst eher im Hintergrund stehen: „Es tut gut, wenn diese Arbeit in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird.“ Vor der jeweiligen Ehrung der Preisträger wurde ein zweiminütiges Video über die Geehrten gezeigt; zum Beispiel über Peter Hues, der in der Justizvollzugsanstalt Stammheim Häftlinge besucht. Es sei ihm egal, warum die Personen dort sitzen. „Ich sehe nicht die Tat, ich sehe den Menschen.“

„Die Außenseiter der Gesellschaft brauchen Hilfe“

Axel Clesle, der im Bohnenviertel mit behinderten und nicht behinderten Kindern und Jugendlichen Theater spielt, sagte: „Die normale Spielfreude der Darsteller, das ist mein Lohn.“ Die Preisträgerin Barbara Spehr von Schlupfwinkel kümmert sich um Kinder und Jugendliche, die nicht mehr nach Hause wollen oder können. Sie wurde von der Franziskanerschwester Margret vorgestellt, die die Franziskusstube unter der Paulinenbrücke leitet. Beide Frauen waren sich einig. „Die Außenseiter der Gesellschaft brauchen Hilfe.“

Der Preisträger Martin Kluck, der mit seiner T-Shirt-Manufaktur Schulen in Afrika unterstützt, war begeistert von dem Ambiente in den Wagenhallen und von den ganz unterschiedlichen Gewinnern. Über seine Arbeit erzählte er: „Wenn wir T-Shirts drucken, macht das richtig Laune.“ Die Rektorin der Rosensteinschule, Ingrid Macher, hätte als Jurorin Martin Klucks Leistungen würdigen sollen. Doch die Lehrerin lag am Veranstaltungsabend im Krankenhaus. Sie ließ aberüber den Moderator Timo Brunke ausrichten, wie sehr sie die Arbeit des Preisträgers schätze, die er schließlich neben einem normalen Vierzig-Stunden-Job leiste.