Der japanische Autohersteller Subaru steigt als Hauptsponsor bei den Stuttgarter Kickers ein. Gazi soll nicht ganz verschwinden - anders als beim VfB.  

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart Die Sterne stehen gut für die Stuttgarter Kickers, die schon drei in ihrem Vereinswappen haben. Und von der nächsten Saison an kommen sogar noch sechs dazu – allerdings externer Art. So viele trägt der künftige Hauptsponsor, der in der Winterpause zunächst als Premiumpartner beginnt, in seinem Logo: Subaru. Die Vertragsunterzeichnung am Freitag im Waldhotel darf dabei durchaus als Befreiungsschlag bezeichnet werden. Nicht nur, weil der Kickers-Präsident Rainer Lorz sagte: „Wenn es mal steinig wird, ist es immer gut, einen Allradspezialisten an seiner Seite zu haben.“

 

Der steigt erst- und bis jetzt einmalig in Deutschland ins Fußballgeschäft ein und löst im Sommer 2012 die Garmo AG (Gazi) ab, die zuletzt zehn Jahre lang die Brust der Blauen geziert hat. Da dem Firmenchef Eduardo Garcia die Nachwuchsarbeit am Herzen liegt, wird Gazi weiterhin die Trikots sämtlicher Jugendmannschaften schmücken.

Ende auch beim VfB?

Während in diesem Punkt also Klarheit besteht, zeichnet sich auch ein Ende der Zusammenarbeit beim Lokalrivalen VfB Stuttgart ab, wenngleich im Hause Garmo betont wird, dass noch keine definitive Entscheidung gefallen ist. Die hängt auch nicht davon ab , ob sich das Unternehmen das auf sechs Millionen Euro per annum angelegte Engagement leisten kann, sondern vielmehr, ob es effektiv ist, nachdem der Bundesligist international nicht vertreten ist – und die Firma ihre Molkereiprodukte inzwischen in 42 Länder vertreibt.

International tätig ist auch Subaru, der japanische Automobilkonzern. Womit die Kickers erstmals die Partnerschaft mit einem globalen Sponsor abgeschlossen haben, nachdem in den 35 Jahren zuvor die Werbepartner einen regionalen Bezug besaßen. Den gibt es auch in diesem Fall, zumindest personell. Denn der Subaru-Geschäftsführer Volker Dannath („wir tragen beide die Farbe Blau“) arbeitete bis Jahresbeginn bei der Schwabengarage Stuttgart.

Kickers am Sonntag gegen Nürnberg II

Der Kickers-Marketingmanager Jens Zimmermann hat seine Kontakte spielen lassen, und das Präsidiumsmitglied Guido Buchwald diente schließlich als Bindeglied, weil er durch seine Japan-Erfahrungen als Spieler und Trainer ein idealer Botschafter für das Unternehmen ist. „Es kann eine Sogwirkung für beide Seiten entstehen“, sagt Jens Zimmermann, während sich Guido Buchwald über die Planungssicherheit für den Traditionsverein freut.

Denn der Kontrakt gilt für drei Jahre also bis 2015, zu deutlich verbesserten Bezügen, nach StZ-Informationen soll es sich um jährlich bis zu 450.000 Euro für die dritte Liga handeln, in der Regionalliga wären es nur etwa 250.000 Euro. Wobei alle Beteiligten darauf hoffen, dass bereits in dieser Saison der Aufstieg geschafft wird, daran ändert auch das Aus im WFV-Pokal nichts.

„Das ist ärgerlich, aber abgehakt“, sagt der Trainer Dirk Schuster, der erstmals als Tabellenführer am Sonntag (14 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg II nicht nur auf die Langzeitverletzten Köpf, Jung und Ivanusa verzichten muss, sondern auch noch auf Ali Pala sowie Omar Jatta (beide Oberschenkelprobleme). Schuster: „Dennoch sollen die drei Punkte im Gazi-Stadion bleiben.“ An dem Namenszug wird sich vorerst übrigens nichts ändern, denn der Vertrag mit der Stadt läuft noch bis 2014 plus einer Option für weitere fünf Jahre.