Die Fußballer der Stuttgarter Kickers treten am Mittwochabend im Halbfinale des WFV-Pokals beim Regionalligisten Großaspach an. Mit einem Sieg würden sie sich neben der Endspielteilnahme auch das Ticket für den DFB-Pokal sichern.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin, heißt ein beliebter Slogan der Fußballfans im DFB-Pokal. So weit sind die Anhänger des Drittligisten Stuttgarter Kickers nicht, wenn am Mittwoch (19 Uhr) das Halbfinale im WFV-Pokal beim Regionalligisten SGS Großaspach ansteht. Zum einen wird das Endspiel im württembergischen Pokal natürlich nicht in der Hauptstadt ausgetragen, zum anderen stehen weder Ort noch Termin fest. Das dürfte von den Finalisten abhängen; im zweiten Spiel siegte der Drittliga-Erste 1. FC Heidenheim am Dienstagabend beim Regionalligisten SSV Ulm nach Toren von Alper Bagceci (42.) und Florian Mayer (70./Foulelfmeter) mit 2:0 (1:0).

 

Diese Partie war nicht nur geografisch von Bedeutung. Weil Heidenheim im Endspiel steht, würde den Kickers schon die Finalteilnahme reichen, um sich  für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Dies steht zwar offiziell nur dem WFV-Pokalsieger zu – weil Heidenheim aber in der dritten Liga unter den besten vier Mannschaften landen wird, die ebenfalls automatisch im DFB-Pokal dabei sind, würde auch der unterlegene Finalist zum Zuge kommen.

„Das ganze Drumherum interessiert mich aber nicht“, betont der Kickers-Coach Horst Steffen. Schließlich steht zunächst einmal das Spiel heute in der Comtech-Arena auf dem Programm – und da „zählt nur ein Sieg“, sagt Steffen. Auch der Präsident Rainer Lorz bekräftigt nochmals den Stellenwert der Partie: „Wir haben jetzt oft genug in Großaspach verloren, da wird es Zeit, dass wir den Bock umstoßen.“

Großaspach tritt mit Personalsorgen an

Schließlich haben die Blauen in allen drei vorigen Duellen den Kürzeren gezogen. Aber nach dem erreichten Klassenverbleib gilt der DFB-Pokal als zweites Saisonziel. Der ist gut fürs Image – und die Kasse. Schon in der ersten Runde (15. bis 18. August) winken 110 000 Euro aus TV-Einnahmen plus Zuschauerbeteiligung. Dennoch warnt der Sportdirektor der Stuttgarter Kickers vor übertriebenen Erwartungen: „Ich glaube nicht, dass ich dann mehr Spielraum für Transfers bekomme“, sagt Michael Zeyer, „wir haben ja in der laufenden Saison mehr Geld ausgegeben, als wir wollten.“ Sprich: der Verein muss eventuell ein finanzielles Minus ausgleichen.

Im WFV-Pokal darf übrigens fünfmal gewechselt werden, vielleicht ein Vorteil für die Kickers mit ihrem breit aufgestellten Kader. Der Regionalliga-Spitzenreiter Großaspach hat zwar in diesem Jahr noch kein Spiel verloren, aber einige Personalsorgen. Robin Schuster, Manuel Fischer, Sahr Senesie, Sebastian Gleißner, Marius Jurczyk und der Kapitän Daniel Hägele fallen weiter aus. Also sagt der Trainer Rüdiger Rehm: „Wir spielen gegen den Siebten einer bärenstarken dritten Liga, daher sind die Kickers auch klarer Favorit.“

Davon wiederum will sein Trainerkollege Horst Steffen, der den Gegner dreimal live erlebt hat, nichts wissen: „Wir sind nicht der Favorit, wir wollen nur das Spiel gewinnen.“ Nach Möglichkeit in der regulären Spielzeit, „aber auch für ein mögliches Elfmeterschießen haben wir ein paar sichere Schützen“, sagt der Kickers-Trainer schon mal.