Am Samstag beginnt für die Stuttgarter Kickers die neue Saison. In den Vorbereitungsspielen ging es für die Degerlocher unter anderem gegen die Schweizer Erstligisten FC Zürich und FC St. Gallen. Ein junger Angreifer machte auf sich aufmerksam.

Stuttgart - Am Samstag starten die Stuttgarter Kickers in die neue Drittligasaison. Zum Auftakt hat die Mannschaft von Trainer Horst Steffen mit dem Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden eine schwierige Aufgabe vor der Brust. Die Wiesbadener wurden in der letzten Saison vierter und wollen in dieser Saison den Aufstieg in die zweite Liga realisieren.

 

Für dieses Unternehmen haben sie sich mit gleich zehn Neuzugängen kräftig verstärkt. Neben dem Torhüter Florian Fromlowitz von Dynamo Dresden ist Patrick Funk vom VfB Stuttgart der bekannteste Neue. Funk, der beim VfB keine Zukunft mehr hatte, zog sich allerdings bereits am zweiten Trainingstag einen Mittelfußbruch zu und fällt für die Partie am Samstag aus.

Vom Verletzungspech blieben die Stuttgarter Kickers in der Vorbereitung verschont. Außer der Langzeitverletzte Marcel Ivanusa (Kreuzbandriss) konnten alle Spieler die Vorbereitung voll mitmachen. Am 16. Juni bat Kickers-Coach Horst Steffen seine Schützlinge zum ersten Training. Mit dabei waren auch die wenig namhaften Neuzugänge Korbinian Müller (SpVgg Unterhaching), Hendrik Starostzik (VfL Bochum II), Besar Halimi (VfB Stuttgart II) sowie Marco Gaiser und Daniel Kaiser aus der eigenen U23, die wir in der Bildergalerie näher vorstellen. Auffallend bei der Transferpolitik ist, dass die Kickers auf junge Spieler setzten.

Erster Test mit neuem System

Nach einer intensiven Trainingswoche bestritten die Kickers ihr erstes Testspiel gegen die Bundesligareserve des FC Augsburg (Regionalliga). Beim 3:0-Sieg der Blauen ließ Trainer Horst Steffen in erstmals im 4-3-3-System spielen und war auch zufrieden damit: „Das war ein gelungener Test. Die taktische Umstellung auf ein 4-3-3-System hat in Ansätzen bereits gut funktioniert.“

Auf einen wenig überzeugenden 4:1-Erfolg gegen Verbandsligist VfL Nagold, folgte ein 1:1-Unentschieden gegen die Würzburger Kickers (Regionalliga). „Wir haben viele Dinge richtig gemacht, aber ein paar Sachen haben noch nicht so funktioniert, wie ich mir das vorstelle“, zog Steffen ein zweigeteiltes Fazit.

Neun Tore sind zu wenig

An diesen Dinge galt es im Trainingslager in Kreuzlingen (Schweiz) zu arbeiten, wo mit den Schweizer Erstligisten FC Zürich und FC St. Gallen zwei starke Mannschaften aufwarteten. Bei der 1:2-Niederlage gegen den Schweizer Pokalsieger Zürich zog sich die Steffen-Elf achtbar aus der Affäre. Im zweiten Vergleich mit den Eidgenossen, verloren die Blauen mit 1:3 gegen den FC St. Gallen. „Ich bin mit dem Spiel meiner Mannschaft nicht unzufrieden. Wir haben sehr gut kombiniert, leider sind die Tore auf der falschen Seite gefallen“, so Horst Steffen nach dem Spiel.

Zuvor feierten die Kickers einen 9:0-Kantersieg gegen Weil im Schönbuch (Kreisliga), den Heimatverein von Enzo Marchese und verpassten damit um ein Tor einen Trainingsfreien Tag. „Leider hat die Mannschaft es verpasst, sich am Ende zu belohnen, obwohl alle Spieler gut gearbeitet haben“, kannte Steffen keine Gnade mit seinen Spielern. Steffen, der mit 1,56 Punkte pro Spiel einen weitaus besseren Wert als seine Vorgänger Massimo Morales (1,00) und Gerd Dais (0,80) aufweist, lässt die Zügel also keineswegs locker.

Junger Stürmer macht auf sich Aufmerksam

Sicherlich möchte er einen Fehlstart, wie ihn die Kickers in der vergangenen Saison hingelegt haben, vermeiden. Nach elf Spielen hatten die Degerlocher neun Punkte und rangierten auf dem drittletzten Tabellenplatz. Der neue Trainer Horst Steffen verpasste den Kickers einen offensiveren Spielstil und holte in der Rückrunde sensationelle 32 Punkte. „Mein persönliches Ziel ist, dass die Mannschaft die Rückrunde bestätigt“, sagte Kapitän Enzo Marchese am Anfang der Vorbereitung.

Dass dies kein einfaches Unterfangen wird, zeigt die jüngste 2:3-Niederlage vergangenen Samstag gegen Regionalligist Eintracht Trier. Einen Tag später musste Bezirksligist TV Zuffenhausen zum Frustabbau herhalten. Beim 7:0-Sieg machte der 20-jährige Shkemb Miftaridie mit seinen vier Treffern erneut auf sich aufmerksam.

Keine klare Nummer eins bei den Kickers

Schon in den vorangegangenen Testspielen zeigte der junge Stürmer sein Können und war mit insgesamt acht Toren bester Goalgetter seiner Teams. Trotzdem wird er gegen Wehen Wiesbaden wohl den etablierten Angreifern Elia Soriano und Lhadji Badiane den Vorzug lassen müssen. Auch Sandrino Braun und Enzo Marchese sind für die Startelf gesetzt. Spannend wird die Entscheidung, ob Mark-Patrick Redl oder Neuzugang Korbinian Müller das Kickers-Tor hüten wird. In der Vorbereitung kristallisierte sich keine klare Nummer eins heraus.