Der neue Torhüter Lukas Königshofer soll bei den Stuttgarter Kickers die klare Nummer eins sein. „Er ist eine Persönlichkeit und strahlt Sicherheit aus“, sagt der Torwarttrainer Erol Sabanov.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Lukas Königshofer war mit sich im Reinen. Der neue Torwart der Stuttgarter Kickers spielte so etwas wie die Hauptrolle in diesem Freitagabend-Krimi im Gazi-Stadion, in dem die Blauen im vierten Spiel endlich den ersten Sieg in der Regionalliga feierten (2:1) – und in der neuen Spielklasse nun hoffentlich angekommen sind. Auch dank des neuen Schlussmanns. „Er hat uns im Spiel gehalten“, sagte später der Trainer Alfred Kaminski – und sprach damit auf die Schlüsselszene in der elften Minute an, als er einen Elfmeter von Steinbachs Patrick Dullack parierte.

 

Während sich der Gegner daran aufrieb („wir haben uns zu lange mit dieser Szene beschäftigt“, so Steinbachs Trainer Matthias Mink), gingen die Kickers durch den Ex-Hoffenheimer Yannick Thermann verdientermaßen in Führung. In der 82. Minute traf Steinbachs eingewechselter Sargis Adamyan mit einem gekonnten Heber aus sicher 35 Metern in den Winkel. „Das hat er gut gemacht“, sagte Königshofer.

Viel Lob vom Torwarttrainer

Wobei der Torwart bei so einer Situation immer schlecht aussieht, zumal wenn er etwas weit vor seinem Gehäuse steht Aber das ist Absicht. „Es ist immer eine 50:50-Situation, in der man abwägen muss“, sagte hinterher der Österreicher. „Wenn man das nicht will, muss man einen Torwart holen, der auf der Linie klebt.“ Aber genau das wollen die Kickers nicht, im Gegenteil. „Ich will einen Torhüter, der offensiv agiert“, sagt der Torwart- und Co-Trainer Erol Sabanov. So wie in der vergangen Saison ein Carl Klaus, der diese Philosophie aber auf die Spitze trieb und gleich zweimal wegen einer Notbremse vom Platz flog.

Vielleicht fehlte dem Ex-Wolfsburger, der jetzt bei Atletico Baleares in der dritten spanischen Liga das Tor hütet, da auch noch etwas die Erfahrung. Die wiederum besitzt Königshofer. Der 27-Jährige spielte in der U 21 seines Landes und für den Traditionsclub Rapid Wien in der Europa League. Da bleibt dann schon etwas hängen. Auch wenn er bei seinem Ex-Verein Hallescher FC (nur neun Einsätze in zwei Jahren) zuletzt acht Monate nicht im Spielbetrieb war, „entwickelt er sich immer besser“, sagt Sabanov. „Er ist eine Persönlichkeit und strahlt Sicherheit aus.“

Und ist stark in Eins-zu-Eins-Situationen, wie bei einem Reflex bei einem Kopfball des Steinbacher Kapitäns Nico Herzig aus kurzer Distanz. „Alles gut“, sagte denn auch Chefcoach Kaminski angesprochen auf den Ausgleich. Das lässt hoffen, dass Lukas Königshofer nicht nur die Nummer eins trägt, sondern sie auch ist. Das war in der Vergangenheit bei den Kickers ja nicht immer der Fall, da wurde munter rotiert, und das nicht nur im Pokal. Das bleibt auch so. Im WFV-Pokal kommt Ersatzmann Sebastian Kolbe zum Zuge.