Die Kickers haben in Martin Braun einen fleißigen und seriösen Sportdirektor präsentiert, der Ahnung vom Profi- und Amateurgeschäft hat, findet unser Redakteur Jürgen Frey.

Sport: Jürgen Frey (jüf)

Stuttgart - Sie haben lange gebraucht, um diese entscheidende Position zu besetzen. Eigentlich zu lange. In Martin Braun haben die Stuttgarter Kickers nun einen Sportdirektor präsentiert, der eine gute Lösung für den abstiegsbedrohten Regionalligisten darstellt. In Anbetracht der prekären sportlichen und finanziellen Lage war es kein Selbstläufer, einen fachlich kompetenten und auch bezahlbaren Mann für diese Herkulesaufgabe zu gewinnen.

 

Martin Braun hat Ahnung vom Profigeschäft. Er kennt sich aber auch im baden-württembergischen Amateurfußball aus und verfügt über ein ordentliches Netzwerk. Dass er sich auch betriebswirtschaftlich weitergebildet hat, ist alles andere als ein Nachteil. In all seinen Stationen hat er zudem mit Loyalität, Fleiß, Seriosität und akribischer Arbeit überzeugt. Durch ausgesprochen mutige Entscheidungen ist der 48-Jährige in seiner bisherigen Laufbahn dagegen eher weniger aufgefallen.

Entscheidend ist nun aber, dass Martin Braun in der Winterpause die personellen Weichen stellt, um den Absturz ins Amateurlager zu verhindern. Gnadenloser Realismus ist gefragt. Und ein schlüssiges Konzept, das mit Blick in die Zukunft endlich den Schwerpunkt auf Spieler aus der Region legt. Ausgesprochen wurde dies schon oft. Jetzt müssen den Worten endlich auch Taten folgen.