Der Rat hat eine Sanierung verworfen und gibt einem Neubau der Haupttribüne im Gazi-Stadion den Vorzug. Zehn Monate lang müssen die Stuttgarter Kickers deshalb auswärts spielen.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Das Gazi-Stadion auf der Waldau wird durch den Neubau der Haupttribüne für Drittligaspiele tauglich gemacht. Der Technikausschuss des Rats ist einstimmig der Auffassung, es sei sinnvoller, dafür zwölf Millionen Euro auszugeben, als die alte Tribüne für elf Millionen Euro mit hohem Kostenrisiko zu sanieren. Dazu, weitere 1,3 Millionen Euro für eine Rasenheizung auszugeben, konnte sich das Gremium aber nicht durchringen.

 

Stadträte freut der Aufstieg der Kickers

Der Ausschuss zeigte am Dienstag Züge eines Kickers-Fanclubs, so überschwänglich bekundeten die Fraktionen ihre Freude über den Aufstieg der Blauen in die dritte Fußballliga. So gab es in dem Gremium auch keine Vorbehalte gegen den Vorschlag der Verwaltung für einen Tribünenneubau. Sportbürgermeisterin Susanne Eisenmann (CDU) machte deutlich, dass in jedem Fall eine Sanierung der Tribüne in absehbarer Zeit „auf der Tagesordnung stehen würde“, weil deren Zustand schlecht sei. Alleine dafür wären etwa 3,8 Millionen Euro fällig, ohne die notwendigen neuen Räume für die Polizeiwache und das Rote Kreuz.

Auch von einer Sanierung der Haupttribüne hat die Stadt Abstand genommen. Diese wäre nach dem Kostenvoranschlag zwar eine Millionen Euro günstiger als ein Neubau, die Gutachter schätzen die Kostenrisiken aber als erheblich ein, die Bauzeit wäre länger und ebenfalls mit Unwägbarkeiten behaftet. Der Vorteil eines Neubaus ist überdies, dass darin zwar im Wesentlichen das gleiche Raumprogramm realisiert werden soll, bei der Gestaltung aber größere Freiräume bestehen. Entstehen werden knapp 2200 überdachte Plätze, so dass das Stadion dann insgesamt gut 11 800 Plätze hätte. Der für die Vermarktung wichtige Businessbereich wird von knapp 300 auf 500 Plätze erweitert.