Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann möchte die Zuschüsse an große Häuser um 15 Prozent erhöhen. Doch entscheiden wird der Gemeinderat.

Stuttgart - Stuttgarts Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann wird zu den Beratungen über den Kulturhaushalt 2016/17 erneut vorschlagen, dass die städtischen Zuwendungen für personalintensiv arbeitende Kulturinstitutionen mit dreißig und mehr Beschäftigten ausgehend vom Stand 2013 um 15 Prozent steigen sollen. Laut der Mitteilungsvorlage, die an diesem Dienstag dem Kulturausschuss des Gemeinderates vorgestellt wird, sollen bereits im Doppelhaushalt 2014/15 gewährte Erhöhungen auf die 15 Prozent angerechnet werden. Beispiel: Das Theater Tri-Bühne, das 2013 einen Zuschuss in Höhe von 765 000 Euro erhalten hat, der von 2014 an um 50 000 Euro erhöht wurde, soll dem Modell zufolge von 2016 an weitere 64 750 Euro jährlich von der Stadt erhalten.

 

Eisenmann hatte eine entsprechende Zuschusserhöhung bereits vor knapp zwei Jahren zu den Haushaltsberatungen 2014/15 vorgeschlagen, „allerdings wurden die Vorschläge der Kulturverwaltung nur partiell berücksichtigt, sodass aus Sicht der Kulturverwaltung nach wie vor Handlungsbedarf besteht“, heißt es in der Vorlage. Der Gemeinderat hatte sich damals für unterschiedliche Zuschusserhöhungen entschieden: Einige Zuschüsse wurden weitaus stärker als von Eisenmann vorgeschlagen erhöht (etwa die des Studio Theaters) andere Zuschüsse wurden gar nicht erhöht (etwa die der Schauspielbühnen in Stuttgart). „Die Hoffnung stirbt immer zuletzt“, kommentierte Eisenmann ihren erneuten Versuch auf Nachfrage der StZ.

1,23 Millionen Euro mehr für die Kultur

Neu diesmal: auch die Zuschüsse an weniger personalintensive Kultureinrichtungen sollen nach einem Stufenmodell angehoben werden, von 2,5 Prozent (Zuschüsse bis 10 000 Euro) bis 15 Prozent (Zuschüsse über 150 000 Euro), sodass nach Eisenmanns Vorschlag auch Institutionen wie das Renitenztheater oder das Literaturhaus in den Genuss der vollen 15 Prozent kommen würden. Das Gesamtvolumen der von Eisenmann geplanten Erhöhungen beträgt gut 1,23 Millionen Euro.