Das Kulturprojekt Contain’t macht Werbung für einen Umzug innerhalb des Neckarparks, hat aber noch keine Rückmeldung von der Stadt über seine Zukunft. Der Gemeinderat will nun offenbar noch vor Weihnachten über die Pläne entscheiden.

Stuttgart - Das alternative Kunstprojekt Contain’t in Bad Cannstatt, das sich durch seine Ateliers und sein inhaltliches Programm vom Rest des kulturellen Angebots in Stuttgart abhebt, steht vor einer ungewissen Zukunft. Wieder einmal, muss man bei dieser Zwischennutzung im Neckarpark hinzufügen, die von Anfang an unter dem Motto „Täglich grüßt das Murmeltier“ zu stehen scheint: Oft wurde das Aus für das Projekt verkündet.

 

Das Künstlerkollektiv hatte so lange auf die Genehmigungen der zuständigen Ämter warten müssen, dass die Auftaktveranstaltung im Herbst diesen Jahres gleichzeitig die Finissage der Gruppe darstellte. Bis Ende Januar 2016 muss Contain’t nun die Zelte oder besser gesagt Container wieder abreißen, um der Wohnbebauung im Neckarpark nicht im Wege zu stehen.

Die Künstler würden gerne auf ein benachbartes Areal

Vor wenigen Wochen fanden die Künstler aber ein neuerliches Schlupfloch: das benachbarte Degenkolbe-Areal. Das Gelände grenzt an das bisherige Zuhause der Künstler an, ein Umzug wäre verhältnismäßig einfach zu realisieren. Die Fläche, auf der sich momentan ein Recycling-Unternehmen befindet, soll bis Ende 2018 zur Verfügung stehen. „Auf diese Art könnten wir eine Baustelle noch etwas länger künstlerisch bespielen“, erklärt Manuel Albani vom Veranstaltungsteam von Contain’t.

Ende Oktober hatten die Grünen und die Stadtisten im Gemeinderat den Antrag gestellt, den neuesten Umzugsplan von Contain’t zu prüfen. „Seitdem haben wir nichts mehr von der Stadt gehört“, sagt Albani, „wir müssen aber doch wissen, wie es weitergeht.“ Um dem Verein Gehör zu verschaffen, hat Contain’t bei der Internetplattform OpenPetition eine Unterschriftenaktion für den Umzug innerhalb des Neckarparks gestartet, die binnen weniger Tage von 3700 Usern unterstützt wurde.

Im Rathaus habe man die Unterschriftenaktion registriert, erklärt Jana Braun von der Pressestelle der Stadt Stuttgart. „Die Verwaltung prüft, ob das benachbarte Areal für einen Umzug von Contain’t geeignet ist“, so Braun. Klarheit gebe es voraussichtlich in der letzten Sitzung des Umwelt- und Technik-Ausschusses (UTA) im Gemeinderat vor der Weihnachtspause, die am 15. Dezember stattfindet. Dann werde die Verwaltung den Gemeinderat informieren. Bis dahin gilt ein Motto, das zu Contain’t noch besser passt als das Murmeltier-Thema. Das Kulturprojekt ist längst am besten mit dem Titel „Die unendliche Geschichte“ umschrieben.