Am Donnerstagabend wird Stuttgart zur "Housenation": Chris Gebert und Patrick Gängler präsentieren ihre Doku über die elektronische Musikkultur Deutschlands beim Kinoabend im White Noise.

Stadtkind: Tanja Simoncev (tan)

Stuttgart - Vor mehr als zwei Jahren hatten die Stuttgarter DJs und Veranstalter Chris Gebert und Patrick Gängler eine Idee: "Lass uns eine Dokumentation über die House-Szene Deutschlands drehen." Im Rahmen ihres Studiums an der PH Ludwigsburg waren sich die beiden begegnet und beschlossen schließlich das Praxissemester zusammen anzugehen - ihre Mission: zeigen wie "House-Deutschland" tickt bzw. eine musikalische Reise durch Deutschland zu unternehmen und das Ganze filmisch zu dokumentieren.

 

Am Donnerstagabend wird das fertige Ergebnis und damit die 77-minütige Doku "Housenation" beim White Cinema im White Noise präsentiert. "Viele haben nicht mehr damit gerechnet und wir sind echt erleichtert, dass wir den Film endlich präsentieren können", so die beiden Regisseure, die im Anschluss an die Filmschau zur gemeinsamen Feierei einladen. Danach sei man im Übrigen sehr bemüht, den Film noch auf diversen Festivals zu zeigen. "Ich glaube also, dass da noch einiges auf uns zukommt", so Chris.

Mit Kameras auf Deutschland-Tour

Was darf erwartet werden? "Housenation" ist ein dokumentarischer Rundumschlag, der aufzeigt, was die elektronische Musikszene Deutschlands so zu bieten hat. Aus sieben Städten, darunter Stuttgart, München, Frankfurt a.M., Köln, Leipzig, Berlin und Hamburg wurden Szeneaktivsten wie DJs, Veranstalter, Partygänger, Produzenten und Labelbesitzer zum Gespräch gebeten und durch die Clubs begleitet. Im Film zu sehen sind unter anderem auch Stuttgarts Lokal-Matadore Konstantin Sibold und Leif Müller, besser bekannt als Common Sense People, die nicht nur preisgeben, was elektronische Beats in ihnen auslösen.

In erster Linie wünscht sich Chris, dass das Publikum einfach Spaß beim Zuschauen hat. Doch "Housenation" soll beziehungsweise darf gerne auch zum Nachdenken anregen. "Ich weiß nicht, ob der Film beim Publikum krasse Reaktionen auslöst. Schön wäre aber, wenn die Leute vielleicht ein besseres Verständnis für Menschen, die mit Techno ihren Lebensunterhalt verdienen, bekommen und endlich verstehen, dass Nachtleben und Clubkultur viel mehr ist als nur saufen", so Chris.

Gegen 21 Uhr wird die Filmvorführung beim White Cinema beginnen, das White Noise öffnet aber bereits um 18 Uhr. Danach, gegen 23 Uhr, kann sich gern noch ausgetauscht und definitiv zusammen gefeiert werden. Chris und Patrick werden selbst hinter dem DJ-Pult Gas geben und bei der Aftershowparty live zeigen, was Stuttgarts House-Szene zu bieten hat. Da die Plätze für die Filmschau beschränkt sind, zählt das Prinzip: First come, first served.

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