Stefanie Haaks ist vom SSB-Aufsichtsrat zur Kaufmännischen Vorständin gewählt worden. Sabine Groner-Weber wird Arbeitsdirektorin. Die Wahl war von politischen Nebengeräuschen begleitet.
Stuttgart - Zwei Frauen leiten künftig gemeinsam mit dem Technischen Vorstand Wolfgang Arnold die Geschicke der Stuttgarter Straßenbahnen. Der Aufsichtsrat wählte am Montag im zweiten Wahlgang Stefanie Haaks als kaufmännisches Vorstandsmitglied und Sabine Groner-Weber als Arbeitsdirektorin für die städtische Nahverkehrstochter mit rund 3000 Beschäftigten. Mit zwei Frauen im dreiköpfigen Vorstand steht die SSB-Führungsspitze bundesweit in puncto Frauenquote einmalig dar.
Beim ersten Wahlgang hatte kein Bewerber die erforderliche Zweidrittel-Mehrheit der Stimmen im Aufsichtsrat erhalten. Im zweiten Wahlgang konnte sich Stefanie Haaks mit 16 Ja-Stimmen klar von ihrem Mitbewerber aus Berlin absetzen. Sie wird damit Nachfolgerin von Jörn Meier-Berberich, der zum Jahresende ausscheidet. Ihre Bestellung wird nach der Vereinbarung des Anstellungsvertrags und dessen Genehmigung durch den 20-köpfigen Aufsichtsrat wirksam.
Sabine Groner-Weber ist 56 Jahre alt und verheiratet. Sie ist gegenwärtig als Arbeitsdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe tätig. Zuvor bekleidete sie Führungspositionen im Bundesverkehrsministerium sowie in der Gewerkschaft Verdi und deren Vorgängerorganisation ÖTV.
Der Verlierer gratuliert am Ende ganz anständig
„Frau Groner-Weber arbeitet seit vielen Jahren an der Schnittstelle zwischen Belegschafts- und Unternehmensinteressen und hat umfassende Führungs- und Organisationserfahrung“, sagte OB Kuhn nach der Wahl. Und: „Wir sind überzeugt, dass sie den eingeschlagenen Modernisierungskurs der SSB tatkräftig unterstützt.“
Die Wahl zur Nachfolge von Arbeitsdirektor Bauer war begleitet von politischen Schwierigkeiten, da Groner-Webers Konkurrent Felsmann in seiner Funktion als Betriebsratschef auch in einer vierköpfigen Kommission des SSB-Aufsichtsrates war, die einen Kandidaten vorschlagen sollte (die StZ berichtete). Nach seiner Niederlage am Montag gratulierte er aber der Siegerin und kündigte an, dass er sich weiterhin für alle Beschäftigten der SSB einsetzen werden. Und er freue sich „auf eine kooperative und konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Arbeitsdirektorin“.