Der Bürgerverein fordert Verbesserungen für Behinderte.

S-Nord - Früher kam Thomas Schmid nur in den Norden, um seine Großeltern zu besuchen. Seit vielen Jahren wohnt er nun selbst im Stadtbezirk. Die Straßen und Wege am Pragsattel kennt er gut, unzählige Male ist er sie entlang gelaufen. Da bleibt es nicht aus, dass ihm bei seinen Spaziergängen Stellen auffallen, die verbesserungswürdig sind. Erst vor einiger Zeit waren zwei seiner Verbesserungsvorschläge auf der Tagesordnung des Bezirksbeirats Nord.

 

In einem Antrag fordert er eine behindertengerechte Rampe am Samarasteg. Dieser führt von der kleinen Siedlung am Pragsattel über die Heilbronner Straße. „Direkt nebenan gibt es die Nikolauspflege“, sagt Thomas Schmid. „Deshalb sollte der Zugang für Rollstuhlfahrer optimiert werden.“ Auch für Eltern mit Kinderwagen und für Radfahrer wäre das eine Verbesserung, zumal der Steg einen direkten Weg zur Wilhelma darstellt. Die Treppe, die derzeit zum Samarasteg führt, sei für die Internationale Gartenausstellung 1993 gebaut worden. Die Jahre sind den Stufen anzusehen; sie sind schief und abgesenkt und können zu Stolperfallen für diejenigen werden, die schlecht zu Fuß sind. Die Treppe sollte daher saniert und mit einer Rampe versehen werden. Schmid: „Dort muss sich dringend etwas tun.“

Eine kleine Optimierung

Sein zweiter Vorschlag, der in der jüngsten Sitzung des Bezirksbeirats Nord im Rathaus vorgestellt worden ist, ist eine direkte Anbindung für Fußgänger von der Mia-Seeger-Straße zum Bombaysteg. Der Steg befindet sich in der Nähe des Bülowturms. An ihn angeschlossen ist der Brünner Steg. Derzeit gibt es dort lediglich einen Trampelpfad, der geradewegs auf den Steg führt, rechts und links mit einem kleinen Umweg ist dieser über eine Rampe und eine Treppe begehbar. Ein direkter Weg sei sicherlich keine große Veränderung, aber doch eine kleine Optimierung.

Thomas Schmid hat die Vorschläge nicht im Alleingang eingereicht. Seit Jahren engagiert er sich im Bürgerverein Pragsattel. Der Vorschlag wurde in der jüngsten Mitgliederversammlung erarbeitet. Einmal im Monat immer mittwochs trifft sich der Bürgerverein in der Gaststätte des Theaterhauses zu einer Art Stammtisch, der Mitgliederversammlung und Austausch unter Nachbarn zugleich ist.

Der Verein schafft es immer wieder, im Bezirk mitzureden

„Wir kümmern uns um kleine und um große Verbesserungen“, sagt Thomas Schmid und verweist auf den Lärmschutzwall, der die Siedlung am Pragsattel vom Lärm des Verkehrsknotenpunktes abschottet und der auch vom Bürgerverein Pragsattel erkämpft wurde. „Der Lärmschutz funktioniert hier in der Siedlung sehr gut.“

Ins Leben gerufen wurde der Verein im Jahr 1985, als es in der Landeshauptstadt darum ging, die Internationale Gartenausstellung zu planen. Nicht nur die Begrünung im Bezirk, auch die Verkehrsführung sollte in diesem Zusammenhang überarbeitet und neu geordnet werden. Seitdem schafft es der Verein immer wieder, im Bezirk mitzureden und Vorschläge zu machen.

Der erste Vorschlag des Bürgervereins ist vom Bezirksbeirat positiv aufgenommen worden. Der zweite allerdings ist auf weniger Zustimmung gestoßen. Sebastian Sage von der SPD vertrat die Meinung, dass die Steigung zum Bombaysteg zu hoch für einen direkten Zugang von der Mia-Seeger-Straße sei.