Endlich Urlaub, endlich Zeit zum Lesen: Soll’s ein Roman, ein Sachbuch oder doch ein Reiseführer sein? Mitarbeiter der Stadtteilbibliotheken im Stuttgarter Norden geben Lese-Tipps für Daheimgebliebene und Reisende.

Stuttgarter Norden - Ein Buch ist ein Garten zum In-der-Tasche-tragen”, besagt ein arabisches Sprichwort. Und ist damit auch ein wunderschöner Reisebegleiter. Unsere Sommerserie gibt Tipps rund ums Lesen – für Reisende und für Daheimgebliebene. Denn die wahren Entdeckungen beginnen im Geist.

 

Man kennt das: Das Buch, das man zur Urlaubslektüre erkoren hatte, erweist sich als Fehlentscheidung. Wo Ersatz herkriegen? Auch erklärte Buch-Fans, die das Gefühl lieben, wenn die Fingerspitzen über das Seiten streichen, werden vor dem Urlaub nachdenken. Das Lesen auf einem digitalen Lesegerät wirkt zwar weniger prosaisch, hat aber Vorteile: Gerade mal 200 Gramm bringen die Kleineren der Lesegeräte auf die Waage, egal wie viel Lesestoff man sich darauf packt. Zudem entfällt so die Entscheidung zwischen dem Psycho-Reißer und der Gute-Laune-Schmonzette – endlich auch im Urlaub das lesen, worauf man gerade Lust hat.

Entleihzahlen bei elektronischen Medien nehmen zu

Stefanie Schilling, Leiterin der Zuffenhäuser Stadtteilbibliothek, beobachtet eine Zunahme der Entleihzahlen bei den elektronischen Medien: „Das hat in den vergangenen Jahre stetig zugenommen.“ Weitere Vorteile sind, dass man sich so auch seine Tageszeitung problemlos in den Urlaub mitnehmen kann. Und dass sich bei den digitalen Büchern die Schriftgröße variieren lässt – gerade für Ältere und Fehlsichtige ein großes Plus. Seit Mitte Juni entfallen im europäischen Ausland überdies die Roaming-Gebühren, so dass Lese-Fans den Nachschub zum heimischen Handy-Tarif jederzeit aufs Gerät laden kann.

Wer über einen gültigen Leseausweis verfügt, der kann sich den digitalen Lesestoff sogar leihen. Das ist insofern eine gute Idee, weil die so genannten E-Books hierzulande in Relation zum Buchpreis deutlich teurer sind als etwa im englischsprachigen Ausland. Ein Wermutstropfen ist, dass man die begehrten Bestseller mitunter recht lange vorher bestellen muss. Wer flexibler ist, bekommt aber Zugriff auf eine ganze Reihe von Medien, vom Krimi bis zum Hörbuch. Wie es genau geht, erklärt die Broschüre zur „Onleihe“, die auch in den Stadtteilbibliotheken ausliegt. Dort hilft man auch bei Fragen gerne weiter.

Mitmachangebote in den örtlichen Büchereien

Und wie steht es mit den Daheimgebliebenen? „Auch im Sommer haben wir ganz schön viel zu bieten“, sagt Stefanie Schilling: „Man kann jetzt auch Laptops entleihen und wir haben tolle Gesellschaftsspiele.“ Spannend kann auch ein Besuch des Internetportals der Stuttgarter Stadtbibliothek sein (www.stuttgart.de/stadtbibliothek) , das weit mehr zu bieten hat, als nur den Bestandskatalog. Es ist vielmehr eine veritable Ideenbörse ist Es vernetzt etwa die Kulturschaffenden der Hauptstadt, bietet Hörproben insbesondere im Bereich Jazz-Musik und Klassik und vieles mehr.

Und vor allem gibt es in einigen der örtlichen Büchereien auch wieder tolle Mitmachangebote: In der Bibliothek am Zuffenhäuser Bahnhofsvorplatz gibt es für Kurzentschlossene an diesem Mittwoch, 2. August, von 10 Uhr an eine vom Dschungelbuch inspirierte Kreativwerkstatt für Kinder mit Sylvia Rupp-Link. Am Mittwoch, 4. September, von 15 bis 18 Uhr, steht überdies der Workshop „Handlettering in den Sommerferien“ auf dem Programm, für Menschen ab 13 Jahren. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 0711 / 216-916 23 oder per E-Mail an stadtteilbibliothek.zuffenhausen@stuttgart.de wird gebeten. In der Weilimdorfer Bücherei, Löwen-Markt 1, können Kinder dagegen an den Donnerstagen, 10. oder 24. August, den Internetführerschein machen. Und dann vielleicht auch gleich den Eltern oder Großeltern bei der „Onleihe“ helfen.