Die Besetzung des Postens des Rathaus- und OB-Sprechers ist wohl die interessanteste Personalie in Kuhns kurzer Amtszeit – und hat überrascht. Seine Wahl fiel auf den 56-jährigen Journalisten Andreas Scharf, der allerdings vom Verwaltungsausschuss des Gemeinderats noch bestätigt werden muss. Um den früheren stellvertretenden Chefredakteur der „Stuttgarter Nachrichten“ (StN) war es zuletzt still geworden, seit er 2011 seinen Job als Chefredakteur der in Stuttgart herausgegebenen deutschen Ausgabe der Zeitschrift „Reader’s Digest“ an den Nagel gehängt hatte. Zuletzt arbeitete er freiberuflich als Kommunikationsberater und Journalist, war aber offenbar auf der Suche nach einer neuen Festanstellung.

 

So soll er sich unter anderem auch als Ersatz für den Stuttgart-21-Projektsprecher Wolfgang Dietrich ins Gespräch gebracht haben, dessen Gebaren vor allem den Grünen, aber auch manchem Sozialdemokraten in der Landesregierung und im Rathaus ein Dorn im Auge ist. Doch noch hält der Bahnvorstand an Dietrich fest.

Scharf und Kuhn kennen sich aus jenen Zeiten, als der heutige OB noch Fraktionschef im Landtag und Scharf Ressortleiter Landespolitik bei den StN war. Sein Vorgänger im Amt des OB-Sprechers, der Christdemokrat Markus Vogt, wechselt voraussichtlich im Februar in die Marketingabteilung der neu gegründeten Stadtwerke.