Der Stein des Anstoßes ist Geschichte. Am Donnerstagabend haben Arbeiter das 15 mal elf Meter große Werbeplakat des OB-Kandidaten Sebastian Turner an der Ecke Heilbronner/Wolframstraße entfernt.

Stuttgart - Der Stein des Anstoßes ist Geschichte. Bereits am Donnerstagabend haben Arbeiter das 15 mal elf Meter große Werbeplakat des Oberbürgermeisterkandidaten Sebastian Turner an der Ecke Heilbronner/Wolframstraße entfernt. Nach Angaben von Turners Sprecher Stephan Schorn betrug die Laufzeit der zur Verfügung gestellten Fläche 14 Tage; angebracht worden war das Banner am 1. August. Deswegen habe man es fristgerecht am 15. August abnehmen lassen.

 

Die Fläche für das Werbeplakat, auf der Turners Kampagnensignet – eine Riesenbrezel – zu sehen war, war dem von FDP und Freien Wählern unterstützten CDU-Kandidaten nach Angaben der Partei vom Chef der Schwäbischen Wohnungs AG, Tobias Fischer, zu Wahlkampfzwecken gespendet worden. Zunächst hatte Schorn den Stadtmöblierer Kai Ilg als Spender genannt, diese Angaben dann aber auf Nachfrage korrigiert. Den rabattbedingt vergleichsweise geringen Gegenwert in Höhe von 7500 Euro für die vierzehntägige Nutzung der Werbefläche habe Fischer im Gegenzug an den Verein Bürger-OB Sebastian Turner gespendet, so Schorn. De facto liege der Preis für die Vermietung sogar bei null Euro, weil die Fläche im August nicht anderweitig habe vermietet werden können. Laut Branchenkennern kostet ein solches Großbanner normalerweise zwischen 50 000 und 80 000 Euro im Monat.

Nicht nur bei den politischen Konkurrenten Turners hatte die Plakatspende erheblichen Wirbel gemacht (wir berichteten). Auch in der CDU und bei der FDP war kritisiert worden, der Unternehmer Turner lasse die nötige Sensibilität im Umgang mit Spenden aus der örtlichen Wirtschaft vermissen. Turner selbst sowie sein Wahlkampfmanager, der CDU-Kreisvorsitzende Stefan Kaufmann, sahen dagegen keinen Anlass zur Selbstkritik. Die Plakatspende und die Wahlkampffinanzierung seien „transparent und tadellos“, so Kaufmann, und Turner ließ auf seiner Internetseite mitteilen: „Brezelgate zerbröselt.“

Seit Donnerstagabend lässt sich sagen: zumindest das Brezelplakat ist erst mal gevespert.