Der Mannheimer Generalmusikdirektor Dan Ettinger soll neuer Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker werden. Er ist der Wunschkandidat des Orchesters.

Stuttgart - Dan Ettinger, der Generalmusikdirektor am Nationaltheater Mannheim, soll Chefdirigent der Stuttgarter Philharmoniker werden. Das Orchester habe sich fast einstimmig für den 1971 in Israel geborenen Dirigenten ausgesprochen, auch für die Findungskommission und die Intendanz sei er der Wunschkandidat als Nachfolger des erfolgreichen Chefdirigenten Gabriel Feltz, bestätigte der Philharmoniker-Intendant Michael Stille gegenüber der Stuttgarter Zeitung. Ettinger, seit 2009/2010 GMD in Mannheim, sei der richtige Musiker, um an die erfolgreiche Feltz-Ära anzuknüpfen, sagte Stille. Feltz stand von 2004 bis zu diesem Jahr an der Spitze des Orchesters der Landeshauptstadt. Er wechselt im Herbst ans Theater Dortmund.

 

Ettingers Vertrag in Mannheim endet 2014; sind die Vertragsverhandlungen mit Stadt und Land, den Trägern der Stuttgarter Philharmoniker, erfolgreich, soll er im September 2015 seinen Posten mit einem Drei-Jahres-Vertrag (inklusive einer Option auf eine Verlängerung um zwei Jahre) antreten. Spätestens bis zur Sitzung des Verwaltungsrates am 15. Oktober hofft man, die Personalie mit den Gremien, dem Kunstministerium und dem Gemeinderat abgestimmt zu haben, heißt es aus dem Umkreis der Philharmoniker.

Der zunächst als Sänger ausgebildete Ettinger kommt aus der Talentschmiede von Daniel Barenboim. Wie Simone Young und Sebastian Weigle war Ettinger Assistent von Barenboim an der Staatsoper Unter den Linden in Berlin, später dort Kapellmeister. Inzwischen hat seine Karriere internationales Format, Ettinger dirigiert an der Bayerischen und Wiener Staatsoper, in Los Angeles, Washington, Tokio und London. Zuletzt fand er mit der Mannheimer Neuproduktion von Wagners „Ring“ überregionale Aufmerksamkeit.