Wie die Zeit vergeht. Was als einmalige Veranstaltung zur Rad-WM 1991 begann, steht kurz vor Vollendung des Vierteljahrhunderts: Das Sommerfest, das am Donnerstag beginnt, geht dieses Jahr in die 24. Auflage.

Stuttgart - Wie die Zeit vergeht. Was als einmalige Veranstaltung zur Rad-WM 1991 begann, steht kurz vor Vollendung des Vierteljahrhunderts: Das Sommerfest, das am Donnerstag beginnt, geht dieses Jahr in die 24. Auflage. Scheinbar eine Erfolgsgeschichte. Als die städtische Veranstaltungstochter In Stuttgart vor zehn Jahren die Regie übernahm, gab es allerdings Überlegungen, das Fest einzustellen. Alle Sponsoren bis auf einen waren abgesprungen, und allein das Musikprogramm kostet jedes Jahr eine namhafte sechsstellige Summe.

 

Beim Ausblick aufs aktuelle Sommerfest in Carls Brauhaus am Schlossplatz schaute der Geschäftsführer der In Stuttgart, Andreas Kroll, optimistisch in die Zukunft. Aufgrund des „Traumwetters“ im vorigen Jahr seien geschätzte 500 000 Besucher an den vier Tagen entlang der weißen Zelte und Pagoden flaniert – „ein fantastischer Zustrom“. Die Stuttgarter redeten zu Recht stolz von „ihrem Stadtfest“. Tatsächlich seien donnerstags und sonntags vor allem die Städter unterwegs, an den anderen beiden Tagen kämen Besucher aus der ganzen Region. Touristisch spiele die Freiluftveranstaltung keine Rolle, auch wenn es kaum Vergleichbares in deutschen Städten gebe.

Höhen und Tiefen erlebt

Vom Neuen Schloss über den Eckensee bis zum Schauspielhaus betreibt Dinkelacker-Schwabenbräu insgesamt 75 Ausschankstellen. Mit dem neuen Brauhaus sei man während des Fests „in guter zweiter Reihe“ hinter den Ständen, sagte der Geschäftsführer der Brauerei, Bernhard Schwarz. Mit dem Sommerfest habe man als Partner der ersten Stunde „Höhen und Tiefen“ erlebt, im Jubiläumsjahr 2015 denke man darüber nach, sich um ein eigenes Gastrozelt zu bewerben.

Neu dabei als Geldgeber ist dieses Jahr Mercedes-Benz, der Autobauer aus Untertürkheim „präsentiert“ das Sommerfest. In seiner Lounge zu Füßen der eingerüsteten Jubiläumssäule sowie an der Königstraße werden alte und neue Fahrzeuge gezeigt. „Es ist an der Zeit, dass wir mit einsteigen“, verkündete der Stuttgarter Niederlassungsleiter Manfred Hommel. Er sagte ein langfristiges Engagement zu. Außerdem wolle man das Fest besonders bei Besuchern von außerhalb bewerben.

Verärgerte Nachbarn?

Dieses Jahr bestreiten 20 Gastronomen den kulinarischen Rundweg, es gab nur wenige Wechsel. Nicht mehr am Start sind der ungarische Imbissstand an der Königstraße und die Kochhelden, die mit ihren Hamburgern vom Holzkohlegrill offenbar die Nachbarn verärgert haben. Wieder dabei ist das Café Königsbau schräg gegenüber seinem Stammsitz sowie Heilings Restaurant im Paladion aus Böblingen auf dem Schlossplatz. Premiere hat das Lokal Nachtschicht aus Obertürkheim.

Auf den fünf Bühnen spielen insgesamt 35 Bands, ausgewählt aus mehr als 300 Bewerbern. Das Programm reicht über Rock, Pop, Soul, Swing, Jazz und Dixie bis zu lateinamerikanischen Rhythmen. Neben Publikumslieblingen wie Wirtschaftswunder oder Eric Prinzinger treten zehn neue Bands auf, etwa „Kauf mich“.

Termine Donnerstag 11 bis 24, Freitag und Samstag 11 bis 2, Sonntag 11 bis 23 Uhr. Programm unter www.stuttgarter-sommerfest.de